Tiroler Bergsommer bilanziert positiv

Aktualisiert am 22.11.2018

Die Sommersaison im Tiroler Tourismus schließt sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist konstant geblieben und liegt weiterhin bei 3,6 Tagen.

Innsbruck, 22. November 2018. In den sechs Monaten von Mai bis Oktober 2018 haben 6,1 Millionen Gäste ihren Urlaub in Tirol verbracht, was im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 240.000 (4,1 Prozent) entspricht. Die Nächtigungen sind um 600.000 oder 2,9 Prozent auf 21,8 Millionen gewachsen. Damit hat Tirol seine Position als führendes Sommerurlaubsland im Bundesländervergleich gefestigt. Verantwortlich für diese positive Entwicklung der Tourismusbilanz im heurigen Sommer sind vor allem die Nachbarn aus Deutschland, deren Nächtigungen um 500.000 (4,6 Prozent) auf 11,8 Millionen kletterten.

Die weiteren wichtigen Herkunftsmärkte entwickelten sich unterschiedlich. Während die Nächtigungen aus Österreich um 3,2 Prozent auf 2,3 Millionen zulegten, gingen jene aus den Niederlanden um 2,5 Prozent auf 1,5 Millionen zurück. Ein Minus gab es auch bei Nächtigungen aus der Schweiz, die um 1,3 Prozent auf 1,4 Millionen sanken.

Großen Zuspruchs erfreut sich das Urlaubsland Tirol bei der eigenen Bevölkerung: Tirolerinnen und Tiroler sorgten in der abgelaufenen Sommersaison für mehr als 460.000 Nächtigungen und bilden damit die wichtigste und am stärksten wachsende Gästegruppe aller österreichischen Bundesländer. In den vergangenen zehn Jahren legten die Nächtigungen von Tirolerinnen und Tirolern um 53 Prozent zu.

Potenzial für die Wertschöpfung

„Eine positive Entwicklung bei Ankünften und Nächtigungen ist erfreulich, steht für uns allerdings schon lange nicht mehr im Vordergrund“, resümiert Tirols Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter das Sommerergebnis. „Viel wichtiger ist uns eine angemessene Wertschöpfung.“ Diese hat das MCI Tourismus für den heurigen Sommer nach Abschluss der Saison mit 1,55 Milliarden Euro berechnet, was einer Steigerung gegenüber 2017 um 4,9 Prozent entspricht. Gleichzeitig biete der Sommer in dieser Hinsicht noch Luft nach oben. Das belege der Vergleich der Tagesausgaben: „Wintergäste geben in Tirol durchschnittlich 155 Euro pro Tag aus, Sommergäste 119 Euro.“ Um dieses Potenzial zu heben, gelte es, sich noch stärker in Richtung Qualitätstourismus zu entwickeln und mehr Selbstbewusstsein bei der Preisbildung zu zeigen.

Langfristige Entwicklung

Erfreulich aus Sicht von Tirol Werbung-Geschäftsführer Josef Margreiter ist die Kontinuität in der Entwicklung des Sommertourismus. Seit 2009 geht die Nachfrage stetig bergauf. „Mit den aktuellen Werten rücken wir den Zahlen aus den frühen 1990er-Jahre wieder nahe“, so Margreiter. Das beste Sommerergebnis war 1991 erreicht worden, als Tirols Gastgeber dank Ostöffnung 23,6 Millionen Nächtigungen erzielt hatten. „Wir verdanken dieses Wachstum der vergangenen Jahre übrigens einem deutlich verbesserten Angebot und keiner Steigerung der Betten. Im Gegenteil: Deren Zahl ist in den vergangenen zehn Jahren um 2,4 Prozent auf 328.000 gesunken, sodass endlich eine bessere Auslastung gelingt“, erläutert Margreiter.

Tourismusjahr: Mehr Gäste, die kürzer bleiben

Nicht nur die Sommersaison, sondern auch das Tourismusjahr 2017/18 ist mit 31. Oktober zu Ende gegangen und brachte das beste Ergebnis im historischen Vergleich: Knapp 49,4 Millionen Übernachtungen im Zeitraum November 2017 bis Oktober 2018 entsprechen einer Steigerung um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 12,3 Millionen Gäste bedeuten eine Zunahme um 4,5 Prozent bei den Ankünften. Leicht rückläufig ist hingegen die Aufenthaltsdauer: Diese ist im Vergleich zum Tourismusjahr 2016/17 um 0,1 Tage auf 4,0 Tage gesunken. Noch deutlicher zeigt sich die Abnahme in der langfristigen Betrachtung, denn der Trend zu kürzeren Reisen hält ungebrochen an. Im Tourismusjahr 2012/13 sind die Gäste im Schnitt 4,4 Tage geblieben, 2007/08 noch 4,8 Tage.

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