Kirchtag im Jubiläumsjahr

Aktualisiert am 18.08.2025

Am 28. September feiert das Museum Tiroler Bauernhöfe sein 50-jähriges Bestehen mit dem traditionellen Kirchtag. Musik, Handwerk und Kulinarik machen das Fest für alle Generationen zum Höhepunkt des Jubiläumsjahres.

© Gabriele Grießenböck

Kramsach – Wenn am 28. September 2025 im Museum Tiroler Bauernhöfe der Kirchtag gefeiert wird, steht das Fest ganz im Zeichen eines besonderen Jubiläums. Das Freilichtmuseum begeht heuer sein 50-jähriges Bestehen. Einer, der von Anfang an dabei war, ist Klaus Loinger. Der gebürtige Kramsacher wird in diesem Jahr 94 Jahre alt. Ohne ihn gäbe es den Kirchtag, wie ihn heute Tausende Besucherinnen und Besucher kennen, nicht.

Von der Idee zum Großereignis

Auch zum 50er-Fest des Museums im Sommer waren Klaus Loinger (Mitte) mit den rüstigen Männern der Wildschönauer Sturmlöder mit dabei. © Gabriele Grießenböck

1977 fand der erste Kirchtag im Museum Tiroler Bauernhöfe statt. Loinger, der später auch Geschäftsführer des Museums wurde, hatte die Idee dazu. „Bei einem Schützenfest habe ich mir gedacht, so etwas passt doch auch ins Museum“, erinnert er sich. Heinz Mantl, der Gründer des Museums, war schnell überzeugt und ließ ihm freie Hand. Mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft, von Vereinen bis zu den Gasthäusern, wuchs aus einem kleinen Fest eine Tradition, die bis heute Bestand hat.

Das Kassettl, die typische schwarze Tracht mit Hut, gehört beim Kirchtag ebenso dazu wie Musik und frische Kiachl. © Gabriele Grießenböck

Wie heute kochten damals die Bäuerinnen in der Rauchkuchl frische Kiachl. Und beim Backofen herrschte Hochbetrieb, denn das frische Schwarzbrot fand reissenden Absatz. Der Erlös sollte bereits dem Erhalt des Museum dienen, damit vergessenes Brauchtum wieder lebendig wird. Von Anfang an mit dabei war der Männergesangsverein Kramsach, die Bundesmusikkapellen Mariatal und Kramsach, die drei Angather Alphornbläser, die Kramsacher Schützenkompanie und selbst die Wildschönauer Sturmlöder durften zur Premiere nicht fehlen.

Wie heute ließen sie mit einem lauten Knall aus ihrer Kanone wissen, dass das Fest eröffnet ist. Von der ersten Stunde an war der urige Wehrtrupp ein beliebtes Fotomotiv.

Sie darf bei keinem Kirchtag fehlen: Die historische „Kawumm“ der Wildschönauer Sturmlöder. © Gabriele Grießenböck

Ursprünglichkeit bewahrt

Wie damals sorgen auch heute die Bäuerinnen in der Rauchkuchl für frisch gebackene Kiachl, während am Holzofen das Schwarzbrot aus der Glut geholt wird. Von Anfang an mit dabei waren Musikanten, Schützen, Alphornbläser und freiwillige Helfer aus der Region. Der Erlös diente stets dem Erhalt des Museums, das altes Handwerk und bäuerliches Leben lebendig hält.

Der sympathische Federkielsticker Georg Leitner zeigt seit Jahrzehnten seine Handwerkskunst am Kirchtag © Gabriele Grießenböck

Ein Fest für alle

Aus der ursprünglichen Kirchweihe wurde über die Jahre ein fixer Termin im Tiroler Veranstaltungskalender. Heute gilt der Kirchtag als Höhepunkt des Museumsjahres und lockt Gäste aus Nah und Fern nach Kramsach.

Bestens gelaunt sind auch die Markedenterinnen, gilt es doch an diesem Tag ihren Schnaps unters Volk zu bringen. © Gabriele Grießenböck

Kirchtag im Jubiläumsjahr 2025

Dass das Museum Tiroler Bauernhöfe in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feiert, verleiht dem Fest einen besonderen Rahmen. „Das Jubiläumsjahr ist eine Gelegenheit, auf die Wurzeln unseres Museums zurückzublicken“, sagt Geschäftsführer Max Herbst.

Am 28. September werden Tausende Besucher aus allen Ecken der Welt erwartet, um gemeinsam das alte Tirol aufleben zu lassen. Um 9.30 Uhr beginnt das Fest mit dem Einzug der Musikkapellen, Schützen und Brauchtumsvereine mit anschließender Feldmesse. Und wie 1977 werden die Wildschönauer Sturmlöder mit einem lauten Schuss aus ihrer „Kawumm“ alle wissen lassen, dass das Fest begonnen hat.

Der Kirchtag bildet den festlichen Höhepunkt der Museumssaison, die dann noch bis zum 2. November 2025 geht. Informationen unter: www.museum-tb.at

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