Alpbachtal soll auf alle Räder setzen

Aktualisiert am 12.06.2019

Die Rad-WM war noch lange nicht das Ende, hieß es beim Kamingespräch von Touristikern und Organisatoren in Reith im Alpbachtal über die Folgen der Rad WM in Tirol.



Reith im Alpbachtal – Die Latte für Yorkshire liegt hoch. Tirol als Austragungsort der Rad WM hat alle Erwartungen übertroffen. Vergangenes Jahr ging das Sportfest der Superlative über die Bühne: zehn Tage spannende Wettkämpfe, jubelnde Massen, keine Zwischenfälle und das Ganze umrahmt von Kaiserwetter. Nun ist der Zauber vorbei. Geblieben ist ein Land voller Euphorie für den Radsport. Was nun? Welche Learnings man aus dem Spitzensport zieht und wo das touristische Potential im Radsport steckt, das wurde in prominenter Runde in Reith im Alpbachtal diskutiert. Auf Einladung der Tourismusregion Alpbachtal Seenland trafen sich namhafte Vertreter der Rad WM mit Eurosportmoderator Karsten Migels zum Kamingespräch.

Für Josef Margreiter, Chef der Tirol Holding, liegt der Erfolg im Detail. „Die WM war der Höhepunkt, aber das ist noch lange nicht das Ende“, so Josef Margreiter. Durch die entfachte Begeisterung für den Radsport sei das Fundament gelegt worden. Nun müsse man nachsetzten und gezielte Angebote vermarkten und Veranstaltungen umsetzen. Ziel müsse es sein, mehr Spezialisten in der Hotellerie zu gewinnen. Ein Rundumpaket, das etwa von Massagen bis zum absperrbaren Fahrradkeller, der Waschanlage und der verfügbaren Radwerkstatt reicht, sind Voraussetzungen für den Rad-Gast. Tirol sei auf einem guten Weg, viele Initiativen seien bereits umgesetzt.

Welches Potential im Radsport liegt, das brachte Karsten Migels auf den Punkt. Der bekannte Eurosport-Moderator sitzt seit 1997 fest im Moderatoren-Sattel der großen Radklassiker. Laut Migels ist der Rennradsport die Formel 1 im Sommersport. Doch es brauche Zeit und viel Engagement, um aus dem Land im Gebirge in eine Rennraddestination zu machen. „Tirol sollte auf alle Räder setzen“, meint Karsten Migels. Egal ob Straßenrad, Mountainbike oder EBike, das Potential sei enorm. Besonders im Bereich der Elektro-Räder sieht der Experte für Tirol eine große Chance. „Dadurch können völlig neue Zielgruppen angesprochen werden, die ohne elektronische Hilfe die Tiroler Topographie nicht in Angriff nehmen würden“, so Migels. 

Mit dem WM Startort Rattenberg ist dem TVB Alpbachtal Seenland auch budgetär eine Punktlandung gelungen. Neben vielen bereits realisierten Projekten, wie etwa dem Pumptrack, Streckenbeschilderungen, einer mobilen Fahrrad Werkstatt, Rad-Veranstaltungen und der Teilnahme als Startort bei der „Tour of the Alps“, will man auch in Zukunft das Rad am Laufen halten. „Im Oktober werden wir erstmals eine E-Bike Gaudi Tour veranstalten, bei der Genuss mit allen Sinnen angeboten wird“, verriet Markus Kofler, Geschäftsführer von Alpbachtal Seenland Tourismus.



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