Alpbachtal e-Bike Battle zeigte, wer sein Rad im Griff hat
Aktualisiert am 14.06.2025
Beim Alpbachtal e-Bike Battle 2025 zählte nicht das Tempo, sondern die Technik. Ein Event zwischen Fahrkunst und Feingefühl.

Reith im Alpbachtal – Stefan Görgl rollt hochkonzentriert auf den Zielbogen zu. Der ehemalige Skirennläufer balanciert sein Rad im Schritttempo. Noch zwei Meter. Noch einer. Dann ist es geschafft. Applaus brandet auf. Langsamfahrten ist eben keine Frage der Eile.
Was klingt wie eine Monty-Python-Variante der Tour de France, war eine Prüfung beim diesjährigen Alpbachtal e-Bike Battle. Ideengeber ist Stefan Görgl, der hier einen besonderen Event für alle Freunde des Elektrorades ins Leben gerufen hat. Es ist kein Rennen, sondern ein Test des Könnens. Kein „Wer ist der Schnellste?“, sondern „Wer hat sein Rad im Griff?“. Start und Ziel war das Dorfzentrum von Reith im Alpbachtal. Die Kulisse: Tirol in Postkartenform. Und das ganze bei hochsommerlichen 32 Grad. Dennoch ließen sich viele ambitionierte E-Biker und E-Bikerinnen dieses Event nicht entgehen.

Geschwindigkeit und Feingefühl
Schon der Einstieg hatte es in sich. Beim Bergsprint hieß es „Tritt kräftig in die Pedale“. Eines war klar: Ab jetzt wird geschwitzt. Direkt im Anschluss wartete die nächste Prüfung mit dem Hill Climb. Wie beim Skifahren musste man Tore umschlängen, nur eben bergauf, statt bergab. Wer sich verschaltete oder den Motor überhitzte, wurde von seinem Gerät schmählich im Stich gelassen. Im unwegsamen Gelände steil bergauf trat man nicht nur gegen die Gravitation, sondern auch gegen den eigenen Gleichgewichtssinn an. Denn beide Füße müssen auf den Pedalen bleiben.

Für Waldkinder und Drahtseilartisten
Die Enduro-Strecke war optional, aber keinesfalls nebensächlich. Ein Spaß auf Wurzeln und durch den Wald. King bzw. Queen der Enduro Challenge wurde, wer das Gleichgewicht behielt.

Zentimeterweise Richtung Ziel
Zurück im Ortskern wartete der Slow Drive. Der Hindernisparcours, bei dem Balancebalken, enge Kurven und bunte Hütchen in Schrittgeschwindigkeit absolviert werden mussten. Das Ziel: Es gewinnt der bzw. die Langsamste. Da die E-Bikes einiges an Kilos wiegen und der Motor beim Antritt gerne mal Vollgas gibt, ist diese Prüfung ein wahrer Drahtseilakt. Zentimeterweise arbeiteten sich die Teilnehmenden in Richtung Zielbogen. Die Hand auf der Bremse, den Blick auf den Asphalt, das Gleichgewicht irgendwo zwischen Yoga und Akrobatik. Einen Teilnehmer soll laut Augenzeugen eine Schnecke überholt haben. Im Zielbereich stand der Idealtour-Bus mit DJ, Moderator und eisgekühlten Getränken. Was für ein Finish.

Was bleibt vom Tag? Vor allem die Erkenntnis, dass das Alpbachtal e-Bike Battle kein Rennen, sondern ein vergnüglicher Event für all jene ist, die gerne ihr Können auf dem E-Bike testen und zeigen wollen. Statt Wattzahlen geht es hier um Körperspannung. Statt Top-Speed um Timing. Und wer hier siegt, darf mit Stolz sagen: Ich habe mein e-Bike nicht unter Kontrolle.

Alle Ergebnisse gibt es hier unter: https://www.alpbachtal.at/de/alpbachtal-bike-days/alpbachtal-e-bike-battle