Wildschönau im Aufbruch – Zukunftsprojekte und strategische Weichenstellung
Aktualisiert am 27.11.2025
Zahlreiche zukunftsweisende Projekte standen bei der diesjährigen Vollversammlung des Tourismusverbandes Wildschönau im Mittelpunkt. Trotz Rückgänge bei Nächtigungen und Bettenauslastung konnte die Wertschöpfung verbessert werden.
Obmann Christoph Brugger, Aufsichtsratschef Christian Schneeberger und Geschäftsführer Michael Mairhofer begrüßten am 26. November im Bergbauernmuseum z´Bach 77 Mitglieder des TVB Wildschönau.

Strategieprozess 2030: Umsetzung zahlreicher Projekte
Mit der Umstellung auf ein Umlageverfahren für die Sommerbergbahnleistung in Verbindung mit der Wildschönau Card konnte das Budget entlastet und gezielt in strategisch wichtige Projekte investiert werden:
- Entwicklung der Genussbike-Destination: Talradweg, neue Rundtouren, Anpassung der Schatzberg-Runde
- Umsetzung des neuen Wirbelwindwegs für Familien (Fertigstellung 2026)
- Entwicklung und Realisierung der Wildschönauer Genussplätze (2026)
- Entwicklung & Umsetzung neuer Wanderangebote: 4-Gipfel-Erlebnis & Genusstouren, inkl. Höhenweg
- Produktion einer neuen Lebensgefühl-Videoserie mit Wildschönauer Protagonisten
- Entwicklung neuer Trailrunning-Strecken bis Frühjahr 2026
- Antrag für das Österreichische Umweltzeichen
Für die kommende Wintersaison setzt der TVB neben der Kooperation im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau auf umfangreiche Marketingkampagnen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, Großbritannien, Tschechien und Polen. Zudem wird der Spätwinter mit der Eventserie „Sound on Snow“ an zwei Wochenenden im März belebt. Auch das Winterwandern als weiteres Standbein wird mit attraktiven Top-Routen ausgebaut.

Saisonbilanz 2024/25: Durchwachsene Zahlen, positive Trends
Die Nächtigungszahlen für Winter 2024/25 und Sommer 2025 zeigen Rückgänge: 765.000 Übernachtungen entsprechen einem Minus von 6%, 164.100 Ankünfte einem Minus von 5%. Das Verhältnis Winter/Sommer liegt bei 51:49 Prozent.
Die Bettenauslastung im Winter lag bei 72,1 Tagen, wobei die 4-Sterne-Hotels mit 110 Tagen führend waren. Im Sommer betrug die Auslastung 61,2 Tage, hier ebenfalls mit den 4-Sterne-Hotels an der Spitze (101 Tage).
Besonders positiv zeigt sich, dass gut aufgestellte Betriebe, die in Qualität investiert haben, weiterhin gute Zahlen schreiben. Größte Rückgänge wurden bei Zwei- und Drei-Sterne-Betrieben sowie Privatvermietungen verzeichnet. Seit 2019 sind in der Wildschönau rund 600 Betten, knapp 10%, verloren gegangen.
Die Tagesausgaben der Gäste entwickeln sich erfreulich: Laut aktueller Gästebefragung (T-Mona) lagen diese im Winter bei 201 € pro Person/Tag (Unterkunft, Essen, Aktivitäten) – noch etwa 50 € unter dem Tirol-Benchmark. Im Sommer stiegen die Ausgaben auf 174 € pro Person/Tag, womit die Region auf den Tirol-Schnitt aufschließen konnte.
Betriebsentwicklung und Nachwuchsförderung
Im Strategiepapier des TVB sind auch Betriebsentwicklung und die Next Generation verankert. Unterkünfte werden künftig durch Coachings, Wissensplattformen und weitere Angebote gezielt unterstützt.

Nachhaltigkeit im Fokus
Im Oktober wurde der Antrag für das Österreichische Umweltzeichen als Destination beim VKI eingebracht. Bis Frühjahr 2026 soll Wildschönau als sechste Tiroler Region ausgezeichnet werden. Alle Maßnahmen und die Nachhaltigkeitsstrategie sind auf wildschoenau.com/nachhaltigkeit gebündelt.
Stephanie Zorn von der Fa. Kohl & Partner hielt bei der Vollversammlung einen Impulsvortrag zum Thema Nachhaltigkeit. Sie ging der Frage nach, wo Betriebe Unterstützung brauchen und was „zukunftsfähig“ wirklich bedeutet. Praxisbeispiele aus Hotels und Ideen wie Upcycling zeigten, dass kleine Investitionen große Wirkung haben können. Ihr Fazit: Betriebe müssen resilient und zukunftsorientiert aufgestellt sein – Nachhaltigkeit ist unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Strategie.

Ausblick 2026
Das Budget für 2026 bleibt mit 4,4 Millionen Euro stabil. Gleichzeitig werden die Projekte umfangreicher und kostenintensiver. Der Vorstand setzt auf enge Kooperation und Unterstützung der Leistungspartner, um Betten zu halten und im Qualitätssegment zu investieren. Ziel ist es, Auslastung, Wertschöpfung und Sichtbarkeit weiter zu steigern.
Im Januar findet ein Workshop mit der Tirol Werbung statt, in dem nach dem Tiroler Zielgruppenmodell zwei Segmente bearbeitet werden. Im Frühjahr startet eine neue Digitalkampagne, die in ausgewählten Ballungsräumen in Deutschland und Österreich die definierten Zielgruppen ansprechen soll.
Über den folgenden Link können Sie den gesamten Geschäftsbericht herunterladen: Geschäftsbericht_final_2025




