Der Bergbau prägte die Silberregion Karwendel

Aktualisiert am 06.07.2023

Vor 500 Jahren waren die reichen Edelmetallvorkommen der heutigen Silberregion Karwendel in aller Welt begehrt. Die Silber-Bergbaustadt Schwaz war mit 20.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt innerhalb der heutigen Grenzen Österreichs.

Das Silberbergwerk in Schwaz © Photo by bause.at

Die Blütezeit des Schwazer Silberbergwerk war im 15. und 16. Jahrhundert. Damals verhalf der Bergbau dem Handelshaus der Fugger und dem Königshaus der Habsburger zu Reichtum und Macht. Zwischen 1506 und 1545 wurde rund die Hälfte des Silbers und des Kupfers im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gefördert.

Mutter aller Bergwerke

Zurück in diese Zeit führt ein Besuch des Silberbergwerks im markanten Hausberg von Schwaz, dem Eiblschrofen. Über zwei Kilometer tief wurden die Stollen in den Berg getrieben. Auch der vergleichsweise kurze Abschnitt für Besucher:innen gibt einen Eindruck von den einstigen Dimensionen. Bis zu 10.000 Knappen gruben im größten Silberbergwerk des Spätmittelalters nach Silber und Kupfer. So machte die „Mutter aller Bergwerke“ Schwaz zur größten Bergbaumetropole der Welt. Im nahen Münzturm in Hall wurde das Schwazer Silber zu Talern geprägt.

Entlang des „Schwazer Knappensteig“ kann man die historischen Stätte des Bergbaus besichtigen und erleben © TVB Silberregion Karwendel

Paracelsus und die Fugger

Den einstigen Reichtum der Stadt sieht man heute noch an den prächtigen Bürgerhäusern. Die „Schwazer Geschäftszentrale“ der Augsburger Handelsfamilie Fugger im heutigen Rathaus ist ebenso erhalten wie ihr Stammsitz, das sogenannte Kreuzwegerhaus neben dem Franziskanerkloster. Bei der kostenlosen Schwazer Stadtführung wird auch die Geschichte des Franziskanerklosters lebendig. Unter den Fresken in dessen Kreuzgang findet sich ein Fugger mit jener Schatztruhe, die das Habsburgerreich vor dem Untergang rettete. Der Bergbau brachte auch den Arzt, Alchemisten und Astrologen Paracelsus 1515 nach Schwaz. Er erforschte im Orglerhaus die Berufskrankheiten der Bergleute. Die gotische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt aus dieser Zeit wird bei den Stadtführungen ebenfalls besichtigt. Schloss Tratzberg, ein Stück flussabwärts auf der gegenüber liegenden Innseite zwischen Jenbach und Stans, gehörte einst den Fuggern. Fuggerstube und Fuggerkammer erinnern an das berühmte Patriziergeschlecht.

Das Fuggerhaus der reichen Kaufmannsfamilie Fugger © TVB Silberregion Karwendel

Tipp: Mit der SILBERCARD, die es schon ab einer Übernachtung gibt, können über 30 Attraktionen rund um die Silberregion Karwendel und die Bergbaustadt Schwaz kostenlos oder vergünstigt besucht werden. Ermäßigungen gibt es auch bei der Kellerjochbahn, bei vielen Bade- und Wellnesseinrichtungen und beim E-Bike Verleih.

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