Dialogformat „Tourismusforum on tour“ ging in Hopfgarten erfolgreich zu Ende
Aktualisiert am 28.05.2025
Am 27. Mai ging „Tourismusforum on tour“ zum vorerst letzten Mal über die Bühne. Rund 60 Personen waren nach Hopfgarten im Brixental gekommen, um mit Tourismuslandesrat Mario Gerber und Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler zu diskutieren. Beide zogen ein positives Fazit – eine Wiederholung des Formats sei geplant.

Innsbruck, 28. Mai 2025 – Rund 60 Besucherinnen und Besucher waren gestern in Das Hohe Salve Sportresort zum letzten Halt von „Tourismusforum on tour“ gekommen. Sie diskutierten mit dem Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung, Mario Gerber, Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler sowie den Fachleuten Anna Burton (WIFO-Ökonomin), Johannes Schranz (stellvertretender Landesgeschäftsführer AMS Tirol) und dem Geschäftsführer der Pletzer Gruppe, Manfred Pletzer, zum Thema „Lebensraum Tirol: Arbeiten, wo andere Urlaub machen“. Darüber hinaus kamen noch weitere touristische Themen zur Sprache wie die Trinkgeldbesteuerung, Mitarbeiterunterkünfte oder das Saisonkontingent.
„Von ‚Tourismusforum on Tour‘ nehme ich wichtige Impulse in meine politische Arbeit mit und versichere, dass ich weiterhin mit der Tiroler Bevölkerung in den Austausch gehen möchte. Nach den heurigen vier Stopps des Dialogformats ist geplant, dieses künftig fortzuführen und weiter auszubauen“, resümiert der Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung, Mario Gerber.
Karin Seiler, Geschäftsführerin der Tirol Werbung, zeigt sich ebenfalls überzeugt vom Format: „Auch beim vierten Halt hier in Hopfgarten fand ein ehrlicher Austausch zum Tourismus samt seinen Chancen und Herausforderungen statt. Danke an alle, die bei den vier Stationen dabei waren und so den Tourismus aktiv weiterentwickeln“ – und ergänzt zum Thema des Abends: „Mit rund 70 Prozent hat Tirol im Österreich-Vergleich den höchsten Stammgästeanteil. Die Marktforschung zeigt, dass dies auf die gelebte Gastfreundschaft in Tirol zurückzuführen ist. Der persönliche Kontakt ist die DNA unseres Tourismus.“
„Der Tourismus ist der Kernwirtschaftsbereich in Tirol. In der Hauptsaison sind in dieser Branche allein in den Sektoren Gastronomie und Beherbergung ca. 50.000 Menschen beschäftigt – ohne die Seilbahn-, Freizeit- und Sportwirtschaft mitzurechnen. Damit ist diese Branche in Tirol doppelt so wichtig wie im restlichen Österreich. In der Nebensaison hingegen sind im Tourismus nur halb so viele Menschen beschäftigt. Es gibt zwar Wiedereinstellungszusagen für den Sommer, aber es muss noch mehr getan werden, um die Arbeitskräfte in der Branche zu halten. Einzelbetriebe engagieren sich hier bereits, doch dieses Engagement könnte auch auf regionaler und politischer Ebene umgesetzt werden, was in Tirol schon in vielen Regionen gelingt“, so Anna Burton, Ökonomin am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO).
Johannes Schranz, stv. Landesgeschäftsführer des AMS Tirol, ging auf die Zahlenlage des Arbeitsmarkts ein: „Der demografische Wandel ist der Faktor, der alles im Arbeitsmarkt überstrahlt. Dem Tourismus geht es da wie allen anderen Branchen. Bis 2035 werden uns 30.000 Mitarbeitende fehlen. Im Durchschnitt arbeiten wir zudem zwei Stunden weniger, was weiteren 20.000 Vollzeitäquivalenten entspricht. Deswegen braucht es Strategien, wobei wir im Tourismus im internationalen Vergleich absolut konkurrenzfähig sind. Der Arbeitsmarkt lebt hier von Zuzug und Migration. Die gelebte Gastfreundschaft ist sehr wichtig, auch gegenüber den Mitarbeitenden. Hier muss der Wandel von einer Willkommenskultur zu einer Bleibekultur stattfinden.“
Der Hausherr und Geschäftsführer der PLETZER Gruppe Manfred Pletzer führte aus: „Das Wichtigste in unseren Betrieben sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben den schwierigen quantitativen Rahmenbedingungen stellt auch die Qualität eine enorme Herausforderung dar. Aktuell beschäftigen wir 350 Mitarbeitende und über 40 Auszubildende. Fehlende Arbeitskräfte werden durch mehr Effizienz, beispielsweise durch Digitalisierung und Automatisierung bei der Buchungsstrecke, ausgeglichen. Jeder, der qualifiziert ist, soll hier arbeiten können. Wir müssen den Arbeitsmarkt international öffnen und dürfen ihn nicht weiter kontingentieren.“
Das Dialogformat „Tourismusforum on tour“ soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.