5 Tiroler Gletscher: Den Winter bewusst und genussvoll erleben
Aktualisiert am 16.10.2022
Es sind nicht nur der frühe Start in die Skisaison und der Zauber der Höhe, die das Skifahren auf den 5 Tiroler Gletschern so besonders machen. In den Gletscher-Skigebieten im Kaunertal, im Pitztal, in Sölden, im Stubai und in Hintertux gibt es darüber hinaus viel mehr zu entdecken. Hier kommen die besten Tipps für besondere Gletscher-Erlebnisse und die genussvollsten Einkehrschwünge. Und ein Thema kommt dabei nicht zu kurz: Der sorgsame Umgang mit den Ressourcen.
Eisige Einblicke in die Gletscher: Natur Eis Palast und Eisgrotte
Es ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt: Am Hintertuxer Gletscher wartet ein spektakuläres Naturjuwel auf große und kleine Entdecker:innen, der Natur Eis Palast. Nahe der Aussichtsplattform an der Gefrorenen Wand, auf 3.250 Metern Höhe, taucht man über eine türkis-blaue Eingangshalle ab – in ein einzigartiges Naturjuwel. In welch einer besonderen Umgebung man unterwegs ist, erklärt Roman Erler, der Entdecker vom Natur Eis Palast, bei einer exklusiven Führung mit Einblicken in das ewige Eis. Sie führt vorbei an bis zu zehn Meter hohen Eisformationen, zu einem Gletschersee, 30 Meter unter der Skipiste, und in einen der tiefsten wissenschaftlichen Forschungsschächte weltweit. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten, im Natur Eis Palast unterwegs zu sein: Mit dem Kajak, dem SUP Board oder auch – für Hartgesottene – schwimmend.
Ebenfalls tief verborgen im Gletschereis ist die Eisgrotte, auf knapp 3.000 Höhenmetern, auf dem Stubaier Gletscher. Die Grotte ist bestens als Ausflugsziel für die ganze Familie geeignet. Auf einem 200 Meter langen Rundgang durch die Grotte erhält man einen faszinierenden Einblick in die Gletscher-Phänomene wie Gletschermoränen, Gletscherschliff, Gletschermilch, einzelne Eisschichten und Einschlüsse und natürlich geht es auch um den Schutz der Gletscher.
Einkehrschwünge vom Feinsten
Hochgenuss ist auf den Gletschern wortwörtlich garantiert. Auf dem Stubaier Gletscher ist ein Besuch in der Gaststube Schaufelspitz ein absolutes Muss, denn auf 3.000 Metern Höhe werden die Gäste hier in der gemütlichen Zirbenstube und auf der Sonnenterrasse mit Gletscher-Weitblick kulinarisch verwöhnt. Klassische österreichische Küche steht auf der Karte, zu etwas Besonderem werden die traditionellen Gerichte, weil sie im Schaufelspitz modern und mit einem internationalen Flair interpretiert werden. Die Zutaten kommen zum größten Teil aus der Region, zu den Speisen werden erlesen Weine serviert.
Spektakulär wird es auf über 3.000 Metern Höhe im ice Q Gourmetrestaurant in Sölden. Hier trifft innovative Architektur auf futuristisches Design und außergewöhnliche Kulinarik. Diese war dem Gault Millau Guide 2022 zwei Hauben wert und 89 Punkte im Falstaff Restaurantguide kommen noch dazu. Man muss diesen Platz einfach erlebt haben, denn neben ganz viel Genuss und den Blick auf 250 beeindruckende Dreitausender gibt es noch das ultimative James Bond-Feeling dazu. Hier wurden Szenen für „Spectre“ gedreht. Neu ist in diesem Jahr das ice Q Gourmet-Frühstück, das es täglich von 9.00 bis 10.30 Uhr gibt. Definitiv ein unvergesslicher Start in den Tag auf dem Gletscher.
Wenn es um die ultimativen Einkehrschwünge geht, darf das Café 3.440 im Pitztal auf keinen Fall fehlen. Es ist das höchstgelegene Kaffeehaus in Österreich und das ist nicht der einzige Grund, warum man hier unbedingt einen Einkehrschwung planen sollte. Mit Blick auf Tirols höchsten Berg, die Wildspitze mit einer Höhe von 3.774 Metern, genießt man die Kuchen und Torten aus der hauseigenen Konditorei und dazu ausgesuchte Kaffeespezialitäten. Das Café 3.440 ist übrigens mit der Seilbahn leicht für Nicht-Skifahrer zu erreichen. Zum Beispiel auch für Brautpaare, die hier im höchsten Standesamt Österreichs in wahrstem Sinne ihre Hochzeit feiern können.
Der Gletschertag beginnt in Hintertux mit kulinarischen Überraschungen für Skifahrer:innen: Beim Gondelfrühstück erwartet die Gäste ein reich gedeckter Frühstückstisch in der Gondel auf 2.660 Metern Höhe. Wer es zünftig möchte, kann auch ein Weißwurstfrühstück buchen. Außerdem wird täglich eine Gondel zur Brettljausen-Gondel, in der die kulinarische Vielfalt von „A“ wie Almaufstrich über Kaminwurzen, Räucherspeck und Schinken bis „Z“ wie Zillertaler Käsevariationen reicht. So richtig „Höhlisch-feurig“ ist eine weitere Tour auf dem Gletscher, die um 12.00 Uhr startet, durch die Spannagel-Schauhöhle führt und kulinarisch mit dem legendär feurigen Spannagel-Fondue im Spannagelhaus abgerundet wird. Zum Abschluss geht es mit dem Pistenbully zurück zum Tuxer Fernerhaus.
Nachhaltige Initiativen im Wintertourismus
Es ist ein wertvolles Gut, mit dem die 5 Tiroler Gletscher arbeiten. Deshalb steht der sorgsame Umgang mit der Tiroler Bergwelt im Mittelpunkt zahlreicher Initiativen.
2021 erhielt das Kaunertal als erste österreichische Destination die Auszeichnung „Best Tourism Village by UNWTO“. Ausschlagend dafür ist auch der nachhaltige und zukunftsfähige Tourismus, der hier schon lange gelebt wird. Für die Wintersaison wurden bereits einige beeindruckende Initiativen umgesetzt, andere sind kurz- und mittelfristig in Planung. Ein Projekt ist die Weißseejochbahn, die „grün“ fährt, denn ihre Energie kommt aus Wasserkraft und in ihre Gebäudehülle ist eine Photovoltaikanlage integriert. Zudem wurde eine weitere Photovoltaik-Anlage in der Talstation Karlesjochbahn gebaut. Außerdem wird aktuell das derzeitig ressourcen-schonendste Pistengerät am Markt getestet, um auch im Bereich Pistenpräparierung den Nachhaltigkeitsgedanken umzusetzen. Darüber hinaus wird – gemeinsam mit der Universität Innsbruck und weiteren Gletscher-Skigebieten – an einer ökologisch verträglicheren Alternative für die Plastikfolien im Bereich Snow Farming gearbeitet. Das große Ziel all dieser und vieler weiterer Initiativen im Kaunertal ist die Transformation in ein energieautonomes Skigebiet mit erneuerbaren Energien.
Auch im Pitztal zeigen zahlreiche Initiativen, wie wichtig der sorgsame Umgang mit der Umwelt ist. Im laufenden Betrieb am Pitztaler Gletscher wird besonders auf den behutsamen Umgang mit Naturschnee in alpinen Höhen geachtet. Darüber hinaus wird 1/3 des Stromes mittels einer Photovoltaik-Anlage erzeugt. Wer im Skigebiet Rifflsee unterwegs ist, kann einen Stopp im Passivenergiehaus Sunna Alm einlegen, das im Sinne nachhaltiger Architektur erbaut wurde. Gäste, die ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit bei der Anreise leisten wollen, können die kostenlosen Busverbindungen nutzen. Wer mit dem E-Auto anreist, kann die Ladestation an der Talstation des Gletscherexpresses nutzen.
Weitere Informationen: www.tirolergletscher.com