Genusstour durchs Alpbachtal
Aktualisiert am 21.04.2022
Ausgedehnte Wanderungen in der idyllischen Landschaft machen Appetit auf die Tiroler Küche. Im Alpbachtal erlebt man Tradition, die auf der Zunge zergeht. Von deftiger Hausmannskost in Almhütten, Tiroler Schmankerln in Gasthäusern bis zu exklusiven Spezialitäten im Haubenrestaurant wird hier genussvoll aufgetischt.
Ob man sich den Berg in der Genussgondel oder bei einer Kulinarik-Wanderung erobert – im Alpbachtal vereinen sich kulinarische Hochgenüsse mit einzigartigen Erlebnissen. Von deftiger Hausmannskost in Almhütten, Tiroler Schmankerln in Gasthäusern bis zu exklusiven Spezialitäten im Haubenrestaurant wird hier genussvoll aufgetischt.
Tradition, die auf der Zunge zergeht: Die Tiroler Prügeltorte
Die original Tiroler Prügeltorte hat ihre Heimat in Brandenberg. Dort wird der süße Baumkuchen seit Generationen von den Bauern als Festgebäck zu Familienfeiern, Hochzeiten oder Taufen gebacken. Und so wird sie gemacht: Aus Eiern, Butter, Zucker und Mehl wird ein Teig bereitet. Dann wird der Prügel, eine konische mit Pergament umwickelte Holzwalze, auf einen Spieß mit Kurbel gesteckt. Unter ständigem Drehen wird Schicht für Schicht des eher festen Teiges auf die Walze getropft und über offenem Feuer goldbraun gebacken. Wer den Profis bei der Zubereitung über die Schulter schauen möchte, der kann dies im Gasthaus Kaiserhaus tun.
Alpbachtaler Heumilchkäse
Was den Heumilchkäse von anderen Käsen unterscheidet? Senner Hubert Rendl erklärt das wie folgt: „Unsere Bauern verzichten zur Gänze auf gärende Futtermittel (Silage).“ Der Unterschied liegt also im Futter der Tiere. Im Alpbachtal fressen die Kühe im Sommer saftiges Gras und Kräuter. Im Winter bekommen sie duftendes Heu. Garantiert frisch, unvergoren, ohne Zusätze und Konservierungsstoffe. Und das schmeckt man auch! Im hauseigenen Laden der Sennerei Reith im Alpbachtal werden über zehn verschiedene Käsesorten angeboten. Die Heumilch-Palette reicht vom Alpbachtaler Bergkäse über Tilsiter, Emmentaler bis hin zum Bärlauchkäse und dem originellen „Alpbach-Taler“.
Floberry – beste Früchte aus der Region
Naomi und Florian Hechenblaikner haben mit ihrer Obstplantage in der Nähe des Matzenparks den Grundstein für hochwertige, regionale Produkte gelegt. Mehrere Auszeichnungen für ihre außergewöhnlichen Marmeladen, wie Brombeer-Zitronengras oder Quitte-Holunder und Liköre beweisen die hohe Qualität ihrer Produkte. Ob Selbstpflücker, Verkauf im mobilen Verkaufsladen am Feld oder beim eigenen Hofladen in Reith im Alpbachtal – Kunden haben die Qual der Wahl wo sie die Produkte von „Floberry“ erwerben wollen.
Hochprozentige Lebenskultur
Im Alpbachtal gibt es noch viele traditionsbewusste Schnapsbrenner, die edlen Tropfen selbst herstellen. Einer davon ist Günter Kammerlander vom Pinzgerhof in Reith im Alpbachtal. Hier hat die Kunst Schnaps herzustellen eine lange Geschichte. Vor dem Hof befindet sich ein Garten mit ca. 250 Obstbäumen. Der Edelbrandsommelier stellt Schnäpse, Brände und Liköre auf höchstem Niveau her. Die zünftigen Magenwärmer gehören in Tirol zur Lebenskultur. Aber Schnaps ist nicht gleich Schnaps, wie Günter Kammerlander zu berichten weiß. Keine künstlichen Zusatzstoffe und kein hochprozentiger „Fusel“ finden den Weg in seine Brennerei – nur hochwertiges, handverlesenes, naturbelassenes und voll ausgereiftes Obst, heimische Wurzeln und die süßesten Beeren werden bei ihm zu Edeldestillaten verarbeitet.
Haubenrestaurants
Sie sind die Créme de la Créme der gehobenen Küche. Vier Hauben-Restaurants gibt es im Alpbachtal, die vom führenden Guide „Gault Millau“ für ihre Qualität ausgezeichnet wurden. Die vier Gourmettempel halten außergewöhnliche Gaumenfreuden bereit. Das besondere Ambiente eines jeden Hauses rundet das Genusserlebnis ab. In Sigwart´s Tiroler Weinstube „spürt“ man den geschichtsträchtigen Hauch der Vergangenheit, der den alten Mauern des Hauses innewohnt. Im Böglerhof – pure nature resort diniert man in der historischen „Fuggerstube“ aus dem 15. Jahrhundert. Liebhaber von Wildspezialitäten haben im Herrenhaus ihre Freude – denn hier liegt das Revier vis-á-vis vom Restaurant und die Köche jagen selbst. Und das vierte Hauben-Restaurant, das Gasthaus Kundler Klamm, bietet regionalen Genuss in modernem Ambiente entlang der Kundler Klamm.
Schau- und Erholungsgarten nach Hildegard von Bingen
Tirols erster Schaukräutergarten nach Hildegard von Bingen befindet sich in Reith im Alpbachtal. Der engagierte Hildegardverein hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Besuchern altes Kräuterwissen zu vermitteln. Jeweils mittwochs gibt es eine spezielle Kräuterführung. Der Garten beheimatet neben heilenden Kräutern auch einen Barfußweg sowie einen Massagepfad. Im „Einfach Leben Laden“ im Dorfzentrum von Reith i. A. können übrigens zahlreiche Kräuter und Produkte nach Hildegard von Bingen gekauft werden.
Zu Besuch in der kleinsten Bierbrauerei Österreichs
Jos Mosers Kristallbräu ist zwar nicht die größte Brauerei, aber eine der Besten, wie Bierkenner behaupten. Seit 2006 gibt es die kleine „Garagenbrauerei“ in der eine Jahresmenge von ca. 1.500 hl bestes unfiltriertes Kristallbräu-Bier erzeugt wird. Der Name Kristallbier stammt übrigens vom Alpbacher Kristallwasser womit das „Mein Bier“ gebraut wird. Runde für Runde zirkuliert das Bier in den Leitungen. Ähnlich wie seine Kundschaft. Denn um neues Bier zu bekommen, müssen die Bierflaschen zunächst wieder an Jos retourniert werden. Der Braumeister braut die Sorten Zwickl, Weizen, Keller und Bockbier sowie verschiedene Saisonbiere. Und wie der Alpbacher Bierbrauer zu einem berüchtigten Fahrer in der Sidecar-WM-Szene wurde, dass lässt man sich am besten von ihm selbst, auf einem Rundgang durch die Brauerei, erzählen.
Speckmekka in der Region
Im beschaulichen Brixlegger Ortsteil Zimmermoos findet sich eine reizende Bauernhoflandschaft. Zahlreiche Bauern produzieren Speck von höchster Qualität. Einer davon ist der urige Hechahof, welcher aus dem Jahre 1600 stammt und somit zu den ältesten Höfen der Region zählt. Der Hof verfügt über eine offene
Feuerstelle wie anno dazumal, wo der Speck geräuchert wird. Vier Wochen liegt das Fleisch in der Beize, anschließend hängt es 14 Wochen im Rauch, immer von Oktober bis Mitte April. Und dann sind da noch die Gewürze: Salz, Pfeffer, Lorbeer, Majoran, Wacholder. Übrigens: Um den vollen Geschmack zu bekommen, sollte das Fleisch ganz dünn oder in Würfel geschnitten werden.