Handwerksfest Seefeld 2023

Aktualisiert am 29.08.2023

Echtes Handwerk hautnah, historische Traktoren und Trachten sowie jede Menge musikalische Unterhaltung und heimische Kulinarik – das verspricht das Seefelder Handwerksfest am 9. und 10. September 2023

Drechsler am Handwerksfest Seefeld (c) Thomas Steinlechner © Region Seefeld, Thomas Steinlechner

Seit 1997 lädt die Region Seefeld jeweils am 2. September-Wochenende zu ihrem großen Handwerkfest. An zwei Tagen stehen hier die Handwerker:innen und ihr traditionelles Handwerk im Mittelpunkt. Sie zeigen in der Seefelder Fußgängerzone hautnah, wie das Handwerk in Tirol und seinen Nachbarregionen seit Jahrhunderten lebendig gehalten und gepflegt wird. Echte Volksmusik, ein Bauernmarkt, bei dem regionale und am Markt produzierte Waren angeboten werden, sowie die historische Traktorenparade und der Trachtenumzug runden das Festwochenende ab. Wie jedes Jahr werden auch 2023 wieder tausende Besucher:innen aus nah und fern erwartet. Viele von ihnen kommen seit Jahren zur wohl interessantesten und authentischsten Veranstaltung auf Tirols Hochplateau.

Über 1.500 Mitwirkende – Handwerker:innen, Musikant:innen, Chöre, Trachtenvereine und Traktorfahrer:innen – gestalten das Fest jedes Jahr mit viel Herzblut. Dafür kommen sie aus allen Teilen Tirols sowie aus den Nachbarregionen Salzburg, Kärnten, Vorarlberg und Bayern aufs Hochplateau und zeigen an über 100 Ständen ihr handwerkliches Können.

Im Handwerk und vom Handwerk leben wir
Die präsentierte Handwerkskunst geht oft auf eine jahrhundertealte Tradition zurück, hat aber dennoch bis heute nichts an Aktualität verloren. Denn viele Produkte landen auch noch heute in unseren Supermarktregalen und Haushalten. Da wäre zum Beispiel die bekannte Ichthyol Zugsalbe, die bis heute in einem traditionellen Verfahren aus Seefelder Schieferöl produziert wird. Auch die Edeldestillate der Schnapsbrennerei Steinlechner vom Pichlerhof in Gnadenwald sind bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt. Friedl Steinlechner, der 1979 auf einer alten Brennerei begann die Destillate herzustellen, kommt seit dem ersten Handwerksfest 1997 jedes Jahr nach Seefeld. „Wir waren immer da, ob es geregnet oder geschneit hat oder die Sonne vom Himmel lachte. Es ist einfach eine super Sache.“ Friedl erlebte auch den Wechsel in der Organisation von der Seefelder Kaufmannschaft auf den Tourismusverband und gibt zu am Anfang Sorgen um seinen Lieblingstermin im Jahr gehabt zu haben. „Aber es ist einfach perfekt weitergegangen und eine wahre Freud’ auch heuer wieder dabei zu sein.“   

Seltene Berufsgruppen zeigen ihre Künste
So wie das Ichthyolwerk und Steinlechner sind auch viele, heute selten gewordene Berufe in der Seefelder Fußgängerzone vertreten. So unter anderem: Korbflechter, Zimmermänner, Geigenbauer, Hutmacher, (Gold-)Schmiede, Fassbinder, Töpfer, Stoffdrucker, Goldschmiede, Bildhauer, Messer- und Besteckmacher, Federkielsticker, Glasbläser, Graveure – um nur einige der dutzenden Berufsgruppen aufzuzählen.

Nicht extrem selten, aber in ihrer Kunstfertigkeit doch einzigartig ist die Seefelder Kunstschmiede, die ebenfalls bereits seit den Anfangsjahren fester Bestandteil des Handwerksfests ist. „Unser ehemaliger Chef Gerhard Neuner hat damit begonnen, und wir führen es stolz weiter“, sagt Wolfgang Unterwurzacher, der seit dem wohlverdienten Ruhestand von Neuner das Unternehmen Metallprofi Untwolf leitet. Zum Handwerksfest kommen die Kunstschlosser seit jeher mit demselben vierköpfigen Team, bestehend aus den ehemaligen Lehrlingen Neuners, Unterwurzacher, Manuel Neuner Martin Thaler und Daniel Reinpold, die heute allesamt Meister ihres Faches sind. Jedes Jahr überlegen sie sich zudem ein besonderes Projekt für das Handwerksfest – so sind hier Werke für den Ortsbrunnen, den Kreisverkehr, das Reither Wappen und vieles andere entstanden. Es taugt uns voll und die staunenden Augen, wenn wir aus einen Stück Eisen ein Kunstwerk entstehen lassen, bestätigen uns, dass wir den richtigen Beruf gewählt haben.“ Das Handwerksfest ist für Unterwurzacher aber nicht nur eine Möglichkeit zur Präsentation seines Handwerks, sondern auch ein Treffen mit den anderen Handwerkern, die über die Jahre zu Freunden wurden, und eine Inspiration für die nächste Generation. „Seit wir selbst Kinder haben, hat das Fest einen anderen Stellenwert – wir können dafür sorgen, dass alte Werte nicht vergessen werden und die Kinder fürs Handwerk begeistern.“

Beim Rahmenprogramm brummt’s und rockt’s
Klein und Groß zu begeistern, das gelingt dem Handwerksfest auch mit seinem Rahmenprogramm: Da wären zum einen die unzähligen Volksmusikgruppen, die in der gesamten Fußgängerzone für Stimmung sorgen. Unter ihnen stets viele altbekannte Gesichter, wie die Blaskapelle Simmerinka oder das Michl Trio, aber auch einige, die heuer zum ersten Mal dabei sind. Zum anderen gibt es wie jedes Jahr die zwei Highlights – die Traktorenparade am Samstag und den Trachtenumzug am Sonntag.

Bei den historischen Traktoren kann es dabei schon mal richtig laut werden und auch ein bisschen stinken. Doch wenn am Samstag um 13 Uhr die teilweise aus dem Jahr 1939 stammenden Traktoren durch die Fußgängerzone tuckern, will jeder, vor allem die Kleinen, in der ersten Reihe stehen. Zu interessant sind die mitgeführten historische Arbeitsgeräte, wie zum Beispiel der beeindruckende ersten Mähbalken vom Seefelder Plateau, die standmotorbetriebene Getreidemühle, die Gabelheuwender oder Kartoffelroder.

Beim Trachtenumzug am Sonntag geht es etwas ruhiger zu, wobei auch hier vier Musikkapellen den 800 Teilnehmer:innen aus Nord- und Südtirol um 13 Uhr lautstark den Takt vorgeben werden. Zur Musik werden dann stolz kunstvoll handgefertigte alte und neue Trachten gezeigt. Im Anschluss verteile sich die Trachtenvereine im Ortszentrum und legen noch die ein oder andere Tanzeinlage hin.

Spezialitäten aus Großmutters Küche
Bei so viel Interessantem zum Schauen und Hören darf eine gemütliche Pause natürlich nicht fehlen. Für sie ist am Bauernmarkt und in den umliegenden Restaurants bestens gesorgt. Traditionell zum Handwerksfest werden die Gäste dabei auch mit zahlreichen Köstlichkeiten aus Großmutters Küche verwöhnt, die an speziellen Ständen angeboten werden. Hungrig wird das Fest wohl niemand verlassen.

Programmhighlights:

Samstag, 09.09.2023
10.30 – 18:00 Uhr: Handwerksfest
10.30 – 18:00 Uhr: Bauernmarkt am Dorfplatz
13.00 Uhr: Historische Traktorenparade
18.00 Uhr: Abendgottesdienst in der Pfarrkirche St. Oswald

Sonntag, 10.09.2023
10.00 Uhr: Heilige Messe in der Pfarrkirche St. Oswald in Seefeld
10.30 – 17:00 Uhr: Handwerksfest
10.30 – 17:00 Uhr: Bauernmarkt am Dorfplatz
13.00 Uhr: Großer Trachtenumzug – Fußgängerzone, Seefeld

Weitere Infos gibt es unter: www.seefeld.com/handwerksfest 

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