Mit gutem Gewissen: Nachhaltiger Winterurlaub in Tirol

Aktualisiert am 12.11.2024

Von der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis hin zu winterlichen Aktivitäten mit geringem ökologischen Einfluss. Von Destinationen und Unterkünften mit dem grünen Gütesiegel bis hin zu Restaurants mit regionalen Produkten: Wer umweltfreundlich Urlaub machen möchte, findet in Tirol immer mehr Optionen.

Schneeschuhtour in Schmirn im Wipptal
Tirol bietet immer mehr Möglichkeiten für einen umweltfreundlichen Urlaub im Winter. Hier: bei einer Schneeschuhtour in Schmirn im Wipptal © Tirol Werbung, Sebastian Höhn

Ressourcenschonend ans Ziel: Umweltfreundliche Anreise und Mobilität vor Ort

Bequem anreisen ohne Stress und Stau: Um seinen Lebens- und Erholungsraum zu schützen, forciert Tirol seit vielen Jahren die Anreise mit der Bahn und bietet Gästen attraktive direkte Tages- und Nachtverbindungen aus zahlreichen europäischen Ländern. Über das Drehkreuz München stehen Urlaubsgästen täglich schnelle und einfache Umsteigeverbindungen aus ganz Deutschland zur Verfügung. Die ÖBB bringen Gäste aus dem Osten Österreichs sowie aus der Schweiz umweltfreundlich und komfortabel mehrmals täglich nach Tirol. Seit Sommer 2024 kommen dafür die neuesten Railjets zum Einsatz, die nicht nur erhöhten Komfort und mehr Privatsphäre bieten, sondern auch barrierefreies Reisen erleichtern. Zudem zählen die Züge in Tirol zu den pünktlichsten in ganz Österreich.

Für Reisende, die lieber mit dem Bus ankommen, bietet das Fernbusunternehmen Flixbus schnelle und preisgünstige Verbindungen aus Städten wie Zürich, Verona und München direkt in die Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.

Einmal in Tirol angekommen, steht Gästen eine Vielzahl nachhaltiger Mobilitätsangebote zur Verfügung. Der bahnhofshuttle.tirol bringt Reisende bequem von den wichtigsten Bahnhöfen des Landes direkt bis zur Unterkunft. Zusätzlich bietet der On-Demand-Service RegioFlink die Möglichkeit, ein öffentliches Verkehrsmittel – ähnlich einem Taxi – direkt auf Abruf zu bestellen. Dieser Service ist bereits in Wattens und Reutte verfügbar und seit diesem Jahr auch in Jenbach im Einsatz. Wer während des Aufenthalts flexibel und umweltfreundlich in Tirol unterwegs sein möchte, kann auf die zahlreichen Busverbindungen des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) zurückgreifen. Gut zu wissen: Fast alle Regionen Tirols bieten auch im Winter Gästekarten an, mit denen der Gast die Regional- sowie Skibusse in der Region kostenlos nutzen kann. Detaillierte Informationen zur Anreise nach Tirol und der Vor-Ort-Mobilität sind zu finden auf www.tirol.at/anreise-mit-dem-zug.

Bewusst essen und schlafen: Nachhaltige Unterkünfte und Destinationen

Regionale Produkte, umweltfreundliche Mobilität und nachhaltig zertifizierte Unterkünfte – das sind zentrale Kriterien, die Regionen erfüllen müssen, um das Österreichische Umweltzeichen für Destinationen zu erhalten. Erst vor kurzem wurde das Kufsteinerland als zweite Region in Tirol mit dieser wichtigen Auszeichnung geehrt. Nach der Region Seefeld zählt nun auch das Kufsteinerland zu den führenden nachhaltigen Tourismusregionen in Österreich.

Kufstein im Winter
Das Kufsteinerland erhielt als zweite Region in Tirol das Österreichische Umweltzeichen © TVB Kufsteinerland

Nicht nur das Kufsteinerland, sondern auch zahlreiche Unterkünfte in ganz Tirol engagieren sich verstärkt für nachhaltigen Tourismus und wurden ebenfalls mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Zu den Neuzugängen zählen das Bio-Chalet Wagner in Niederndorf, das durch nachhaltige Holz- und Lehmbauweise besticht und ganz einfach ohne Auto erreichbar ist. Auch vor Ort kann man das Auto ganz einfach weglassen. In unmittelbarer Nähe befinden sich Hofläden, Supermärkte, Restaurants und romantische Spazierwege im Wald, die das ganzheitliche Naturerlebnis abrunden. Ebenso erhielten das Tirolerherz in St. Ulrich am Pillersee, das Alpine Collection Aparthotel in der Wildschönau und das Hotel Karwendel in Leutasch das begehrte Umweltzeichen. Insgesamt gibt es in Tirol nun über 80 umweltzertifizierte Unterkünfte – Tendenz steigend. Mehr zu den ausgezeichneten Betrieben unter www.umweltzeichen.at/de/tourismus/beherbergung-und-hotellerie

Unter dem Projekt „Bewusst Tirol“ lassen sich wiederum zahlreiche Hotels und Betriebe finden, die die Auszeichnung zu einem zertifizierten regionsbewussten Betrieb erhalten haben und somit den Einsatz von heimischen Lebensmitteln in der Tiroler Hotellerie und Gastronomie forcieren und die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft stärken wollen. Nachhaltig Urlauben lässt es sich zudem in den Mitgliedsbetrieben von Urlaub am Bauernhof, wo insbesondere die Biobauernhöfe auf Regionalität und Nachhaltigkeit setzen, sowie bei den Alpinen Gastgebern, wo beispielsweise das regionale Frühstück großgeschrieben wird. Und auch die Mitgliedsbetriebe der „Tiroler Wirtshäuser“ setzen bewusst ein Zeichen – mit einem starken Fokus auf Regionalität in puncto Lebensmittel und Lieferant:innen.

Auch in den Berghütten Tirols wächst das Bewusstsein für nachhaltige Gastronomie. Besonders erwähnenswert ist das steigende Angebot an vegetarischen und veganen Speisen, wie etwa auf der Glungezer Hütte, die ihre Gäste mit einer einzigartigen nepalesisch-italienischen Fusionsküche verwöhnt. Hier stehen Gerichte wie die „Spaghetti Kathmandu“ und die „Nepalesische Linsensuppe“ auf der Speisekarte, die eine besondere kulinarische Note in die Berge bringen. Inmitten der stillen Tuxer Alpen liegt die Lizumer Hütte. Hier setzt man auf regionale und saisonale Produkte: Lizumer Almkäse, sonnengereiftes Gemüse aus kleinbäuerlicher Produktion und regionale Getränkespezialitäten prägen die Speisekarte. Neben den traditionellen Gerichten ergänzen zeitgemäße, leichte Speisen sowie vollwertige vegetarische und vegane Optionen das kulinarische Angebot. Damit bieten die Tiroler Berghütten nicht nur für Liebhaber:innen der regionalen Küche, sondern auch für bewusste Genießer:innen und Vegetarier:innen eine große Auswahl an nachhaltigen Speisen.

Mit gutem Gewissen: Skifahren mit Respekt vor der Umwelt

Auch Skigebiete und Liftanlagen setzen sich zunehmend für einen ressourcenschonenden Betrieb im Wintertourismus ein. So investieren die Tiroler Seilbahnbetriebe alljährlich beträchtlich in die Modernisierung von Anlagen und in den Einsatz von erneuerbarer Energie.

Ein beeindruckendes Beispiel für nachhaltige Innovation bietet die SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental, die zur Wintersaison 2024/25 die neue 8er Eibergbahn eröffnet. Ein zentrales Element ist die neue 140 kWP-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Talstation, die etwa 50 % des Jahresenergiebedarfs decken kann. Damit markiert die SkiWelt einen weiteren bedeutenden Schritt in Richtung Energieeffizienz und setzt ein starkes Zeichen für nachhaltigen Wintersport. Auch die Bergbahnen Sölden gehen diesen Weg. Mit innovativen Helioplants – vertikale, doppelseitige Photovoltaikanlagen, die in ihrer Form an Bäume erinnern – decken die Bergbahnen ein Drittel ihres Strombedarfs selbst. Diese zukunftsweisenden Anlagen sind nicht nur optisch ein Blickfang, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes im Skigebiet.

Energiegewinnung durch Helioplants bei den Bergbahnen Sölden
Energiegewinnung durch Helioplants bei den Bergbahnen Sölden © Helioplant

Sanfter Wintersport: Alternativen abseits der Pisten

Nachhaltig und umweltfreundlich zeigt sich der Tiroler Winter auch fernab von Pisten und Liften. Ob beim Schneeschuhwandern durch verschneite Wälder, beim Winterwandern zu einsamen Aussichtspunkten oder beim Rodeln mit Einkehr in einer urigen Hütte: Es ist ein Leichtes, in Tirol im Einklang mit der Natur zu urlauben und den Winter dennoch in vollen Zügen zu genießen. Viele Tiroler Regionen haben sich bewusst auf sanften Wintertourismus spezialisiert und bieten Gästen ein entsprechendes Angebot in der Natur.

Winterwandern lässt es sich besonders gut in Kartitsch, dem ersten Winterwanderdorf Österreichs. Hier erwarten die Gäste nicht nur bestens präparierte Winterwanderwege, sondern auch mehrmals wöchentlich geführte Touren. Für Urlaubsgäste in einem der zertifizierten Winterwanderbetriebe sind Wanderstöcke, Rucksack und Sitzunterlage bereits inkludiert. Dieses Angebot ermöglicht ein entspanntes und komfortables Naturerlebnis, bei dem die winterliche Berglandschaft Osttirols in aller Ruhe genossen werden kann.

Ein Highlight erwartet die Fans des nordischen Sports in Hochfilzen im PillerseeTal. Dort lädt die erste autark solarbeleuchtete Nachtloipe zu einem besonderen Langlauferlebnis ein. Rund 50 Photovoltaik-Paneele mit Akkus sorgen dafür, dass die Loipe nach Einbruch der Dämmerung für etwa vier Stunden erstrahlt – und das vollkommen unabhängig von externen Energiequellen. Dieses Leuchtturmprojekt, umgesetzt vom Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – PillerseeTal, eröffnet eine neue Dimension des nachhaltigen Langlaufens.

Ebenso hervorzuheben ist die im Vorjahr eröffnete Eisfläche bei Reutte On Ice. Hier können sich Einheimische und Gäste auf ein uneingeschränktes Eislaufvergnügen freuen. Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben: Der Betrieb der Eisfläche erfolgt zu 100 % mit Ökostrom.

Winterwandern in Kartitsch
Winterwandern in Kartitsch © Tirol Werbung, Frank Stolle

Die besten Tipps für Regionen und Touren, die zum sanften Wintersport in den verschneiten Bergen Tirols einladen, sind zu finden auf www.tirol.at/winterurlaub.

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