Halbzeit der Passionsspiele Erl

Aktualisiert am 16.07.2025

Am kommenden Wochenende wird in Erl ein besonderer Meilenstein erreicht: Die Passionsspiele Erl 2025 feiern ihre Halbzeit. Zeit für ein kurzes Innehalten – und einen medialen Zwischenruf voller Dankbarkeit, Stolz und Vorfreude. Gemeinsam mit Regisseur Martin Leutgeb und dem Obmann des Passionsspielvereins Karl Anker blicken wir zurück – und nach vorne auf die kommenden Aufführungen. Noch bis 4. Oktober wird an zahlreichen Wochenenden gespielt. Die Buchungslage für September ist sehr gut – wer die Passion miterleben möchte, sollte sich jetzt Karten sichern.

Die Szene der Hoffnung: Der Glaube an Auferstehung und Neubeginn.
Die Szene der Hoffnung: Der Glaube an Auferstehung und Neubeginn. © Xiomara Bender
Schauspieler bei Passionsspiel Erl. Eindrückliche Szenen mit klarer Symbolik und kraftvoller Präsenz.
Eindrückliche Szenen mit klarer Symbolik und kraftvoller Präsenz. © Xiomara Bender
Die Geißelung Jesu – gespielt von Christoph Esterl.
Die Geißelung Jesu – gespielt von Christoph Esterl. © Xiomara Bender

Regisseur Martin Leutgeb stellt die zentrale Frage der Passionsgeschichte neu: Wer war dieser Jesus – ein Rebell, ein Hoffnungsträger, ein Heiler? Die Inszenierung folgt dem biblischen Geschehen vom Einzug in Jerusalem über das letzte Abendmahl und die Verurteilung bis hin zu Kreuzigung und Auferstehung. Doch Leutgeb gelingt es, dieser bekannten Erzählung eine neue Dringlichkeit zu verleihen. Mit starken Dialogen, nuancierten Emotionen und eindrücklich gezeichneten Figuren schafft er eine Bühne, auf der Glaube, Zweifel und Menschlichkeit Platz finden. Die Erler Passion erzählt eine Geschichte, die über Jahrhunderte hinwegbewegt – und heute aktueller wirkt denn je.

Starke Bilder. Große Musik.
Die künstlerische Umsetzung setzt auf klare Symbolik und große Ausdruckskraft. Das Bühnenbild von Hartmut Schörghofer – eine überdimensionale weiße Treppe, flankiert von einem beweglichen Berg – wird zum Sinnbild für Jesu Weg zwischen Aufstieg und Abgrund. Die reduzierte Szenerie lässt Raum für tiefe Emotionen und intensive Momente.
Getragen wird das Spiel von einem 25-köpfigen Orchester unter der Leitung von Toni Pfister und einem eindrucksvollen Chor. Die Musik von Christian Kolonovits ist mehr als Begleitung – sie vertieft und verstärkt die emotionale Erzählung. Mal leise und eindringlich, mal gewaltig und aufrüttelnd: ein Klangteppich, der das Publikum ins Geschehen zieht.

Gemeinschaft als Herzstück
Was die Passionsspiele Erl besonders macht, ist das Miteinander. Über 600 Mitwirkende stehen auf der Bühne – allesamt Laien, die ihre Freizeit dem Spiel widmen. Ob jung oder alt, ob im Chor, auf der Bühne oder hinter den Kulissen – alle verbindet der gemeinsame Wille, etwas zu schaffen, das über sie selbst hinausgeht.

Der Obmann des Passionsspielvereins Karl Anker steht selbst in einer tragenden Rolle auf der Bühne.
Der Obmann des Passionsspielvereins Karl Anker steht selbst in einer tragenden Rolle auf der Bühne. © Xiomara Bender

„Der Zusammenhalt hier in Erl ist etwas Besonderes.
Dieses Miteinander trägt die ganze Produktion – auf und hinter der Bühne.“

Karl Anker

„Was die 600 Mitwirkenden leisten, ist wirklich außergewöhnlich“, betont der Obmann des Passionsspielvereines Karl Anker. „Diese Leidenschaft und Einsatzbereitschaft spürt man in jeder Vorstellung.“ Auch Regisseur Martin Leutgeb ist voller Respekt: „Das Schöne ist: Die Erler:innen haben sich nicht nur auf hohem Niveau eingespielt – sie haben sich weiterentwickelt. Manche Szenen berühren mich jedes Mal aufs Neue, weil sie so intensiv und ehrlich gespielt sind.“

Wertschätzung von außen
Die bisherigen Rückmeldungen aus Presse und Publikum bestätigen diesen Eindruck. Die Inszenierung wird als stark, berührend und überraschend zeitgemäß wahrgenommen – ohne Effekthascherei, getragen von echtem Engagement. Karl Anker sagt dazu: „Die positiven Rückmeldungen von Besucher:innen und Medien freuen uns sehr. Sie zeigen, dass unsere Arbeit etwas auslöst.“


„Ich habe erreicht, was ich wollte: Dass das Spiel der Erler:innen gesehen wird,
dass darüber gesprochen wird – und dass Menschen davon begeistert sind.“

Martin Leutgeb

Regisseur Martin Leutgeb
Regisseur Martin Leutgeb © Alex Gretter

Besonders bewegt hat Martin Leutgeb die Reaktion eines Priesters: „Er sagte mir: ‚Du bist kein Theologe, kein Professor – aber durch deine Aufführung erreichst du mehr als manch einer mit einer Predigt.‘ Unsere Passion habe ihn in seiner Arbeit bestärkt.“


Ein Erlebnis mit Ausstrahlung
Auch medial bleibt die Passion präsent: Ende August wird der ORF eine vollständige Aufzeichnung durchführen. Damit könnte 2026 ein besonderes TV-Ereignis entstehen – und die Erler Passion in ganz Österreich ihre Wirkung entfalten. Bis 4. Oktober stehen noch zahlreiche Aufführungen auf dem Spielplan. Insgesamt werden 32 Vorstellungen gezeigt, jeweils im historischen Passionsspielhaus mit rund 1.500 Plätzen. Besonders im September ist die Nachfrage groß – frühes Buchen lohnt sich.


Karten & Informationen:
www.passionsspiele.at
+43 5373 8139
info@passionsspiele.at

Medienkontakt: Andrea Maria Hölbl andrea.h@ok-k.at

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