Perfekte Bühne für Nachwuchs-Freerider im Alpbachtal

Aktualisiert am 13.02.2022

Starke Leistungen der jungen Rider und perfekte Tiefschneebedingungen gab es bei den Open Faces im Alpbachtal zu sehen. Nach zwei Jahren Pause fand gestern die Serie mit dem 1* FWQ und 2* FJT Stop wieder im Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau statt.

Foto: mia* Maria-Knoll.com © ©open-faces.com|mia maria knoll

Alpbachtal – Der Freeride Sport erhielt am vergangenen Wochenende die verdiente Bühne. Wunderschöne Bilder, bester Neuschnee und unverspurte Hänge am Wiedersbergerhorn. Das Ski Juwel Alpbachtal Wildschönau steht seit jeher hinter der Open Faces Serie und bietet eine enorm wertvolle Möglichkeit, sich bei diesem Einsteiger Event im Freeride Sport zu etablieren. Die über 80 Rider*innen und Begleiter*innen im und am Rande des Face haben ihre Dankbarkeit darüber mit prächtiger Stimmung gezeigt.

Enorme Entwicklungen im Freeride Sport

Nach den Schneefällen der vergangenen Wochen kamen vor dem Contesttag nochmals 10 cm Neuschnee dazu. Am tiefverschneiten Wiedersbergerhorn demonstrierten die Junior*innen wie die allgemeinen Klassen der Erwachsenen die enorme Entwicklung des Freeride Sports. Qualitativ hochwertige Runs, viel Airtime, Backflips en masse und ein absoluter „moment oft he day“ mit dem Sieger bei den Ski Herren.

Foto: mia* Maria-Knoll.com © ©open-faces.com|mia maria knoll

Nico Partell siegt 3 unfassbaren Backflips in der Königsklasse

Mit Nico Partell wächst ein neuer “Mr. Backflip“ heran. Partell wiederholte seinen Sieg von 2020 in eindrucksvoller Manier. Mit gewohnt schnellem Lauf startete er bereits oben mit einem an dieser Stelle noch nie gesehenen Backflip. Beim ersten Kicker im mittleren Teil zeigte er, wie beim letzten Sieg, seinen Parade-Trick: einen weit gesegelten, gefühlt über 15 Meter weiten Backflip. Im unteren Teil setzte er gleich noch einen dritten Backflip nach, diesmal sogar ohne das „artificial obstacle“ – also die per Hand noch zusätzlich in den Hang gebauten Kicker – zu verwenden. Eine „wind lip“ reichte ihm. Mit 95 Punkten setzte sich der Österreicher gegen den Italiener Filip Rabanser und den Deutschen Alexander Bernhard durch.

Ski Women entschied Ulla Gilot aus Österreich für sich. Auch sie nutzte die perfekten Bedingungen mit schnellen Turns und weiten Schwüngen und nahm dazwischen auch einige der felsigen Bänder und „wind lips“ also diverse Schneeverfrachtungen mit, um wertvolle Punkte zu sammeln. Zweite wurde die Deutsche Lena Kohler, die mit außerordentlich gutem technischen Skifahren überzeugte und sich gegen die Lokalmatadorin Vicky Candlin, der heute zwar ein solider aber am Ende nicht ganz fehlerfreier Lauf gelang, durchsetzte.

Snowboard Herren ging an Deutschland. Carl Ziegler ging enorm selbstbewusst in den Hang und nützte den oberen, für Snowboarder sehr schwierigen Felsen, für wertvolle Punkte. Danach lehnte er sich jedoch nicht zurück, sondern nahm einen weiteren Sprung über einen Felsen, um dann noch einen „Frontside 3er“ nachzulegen. Lorenz Noichl aus Österreich belegte mit einem, wie es die Livestream Moderatoren Bernd Krainbuchner und Snowboard Legende Flo Orley nannten, „Soulride“ – also flüssigen Run und Fokus auf das Genießen der unglaublichen Powder Bedingungen – den zweiten Platz. Der dritte Rang ging an den Spanier Arnau Carles Subirats mit einem super kreativen Run und guter Airtime im oberen Bereich. 

Überraschungssiegerin bei den Snowboard Damen

Bei ihrem aller ersten Contest zeigte die Salzburgerin Olivia Riedl, dass auch bei den Snowboard Damen große Talente nachrücken. Mit vor kurzem abgeschlossener Snowboardlehrerausbildung im Gepäck, merkte man ihr das große Selbstvertrauen an und sie überzeugte mit super flüssigem Fahren und einer perfekt angelegten Linienführung und sicheren kleineren Sprüngen. Zweite wurde Natascha Pirnbacher, ebenso aus Österreich vor der Italienerin Giulia Bertolotti.

Foto: mia* Maria-Knoll.com © ©open-faces.com|mia maria knoll

Großer Nachwuchssport beim 2* FJT Stop

Was heuer bei allen Bewerben enorm auffällt, ist die Qualität der „Youngstars“. U18 und U16 Rider*innen können mittlerweile durchaus vom Fahrkönnen mit den Erwachsenen mithalten. Das ist das Ergebnis von gezielter Nachwuchsarbeit verschiedener Skiclubs und ist vor allem auch Destinationen, die solche Junior Stops veranstalten, zu verdanken. Unter den 5 teilnehmenden Nationen bei den Ski Men Junioren konnten sich  beim U-16 Herren-Bewerb 3 Österreicher durchsetzen. Simon Zwischenbrugger fuhr einen sensationellen Run und setzte sich vor Nico Traxl und Laurin Falch durch. Hervorzuheben sind bei allen 3 Läufen die enorme Flüssigkeit und perfekte Linienwahl der jungen Talente.

Bei den U-18 Ski Herren setzten sich zwei bekannte Gesichter des Freeride Nachwuchssportes durch. David Burger vor Florian Michelini, beide vor Kurzem bei der Freeride Junior World Championschips, also der Weltmeisterschaft, mit dabei. An dritter Stelle landete Elias Grander.

Bei den Junioren Ski Damen setzte sich mit Ilona Heckl eine Österreicherin, vor Tina Bliznakova aus Bulgarien und Tereza Novotna aus Tschechien durch. Den Snowboard Damen-Bewerb gewann Teodora Ilieva aus Bulgarien und Snowboard Herren der Australier Vaughn Hardwick.

Wer diesen speziellen Contest Tag Re-Live nachsehen möchte, der kann das auf der Website der Open Faces Serie tun. Die beiden Top Moderatoren Bernd Krainbuchner und Ex-Freeride World Tour Fahrer Flo Orley hatten ebenso sichtlich Spaß an diesem Tag. Die einzelnen Runs sind ebenso abrufbar. www.open-faces.com