Bergwelten: Das Wipptal – Ein Winter am Brenner
Aktualisiert am 09.11.2020
Über ein Interreg-Projekt haben die Wipptaler Tourismusorganisationen nördlich und südlich des Brenners an Servus TV den Auftrag vergeben, je eine Bergwelten-Serie für Winter und Sommer zu produzieren. Das Ergebnis der Wintersendung liegt nun vor und wird am 30.11.2020 auf Servus TV erstmalig ausgestrahlt.
Ein winterliches Tal großer Töchter und Söhne
Beinahe ungeahnt findet man in den angrenzenden Seitentälern der Brennerroute, entlang der Grenze zwischen Tirol und Südtirol, die große Stille der Berge im Wipptal. Der Alpenhauptkamm bestimmt die Landschaftsszenerie mit einer wilden und ursprünglichen Bergwelt, die ihresgleichen sucht. Kein Wunder also, dass das Wipptal die Heimat erfolgreicher Wintersportler wie Manfred Pranger ist. Die verschneiten Dreitausender der Tuxer , Zillertaler und Stubaier Alpen gelten als magischer Anziehungsort für Wintersportler. Ruhe, Abgeschiedenheit und Ursprünglichkeit werden hier, fernab vom Massentourismus, ganz ohne großen Zirkus zelebriert. Auch das kleine Bergdorf Gschnitz, Heimat von Manfred Pranger, Slalom-Weltmeister 2009 und Kitzbühel-Sieger 2005, findet sich hier. Im Pflerschtal auf Südtiroler Seite ist Patrick Staudacher daheim, Super-G-Weltmeister 2007. Die ehemalige italienische Biathletin Karin Oberhofer ist im Ridnauntal sesshaft und der erfolgreiche österreichische Naturbahnrodler Florian Glatzl stammt aus Navis in Nordtirol. Alle vier Sportler verbindet eine große Liebe zum Schnee und zu den Bergen ihrer Heimat. Obwohl die Winter in den Wipptaler Hochtälern oft lang und kalt sind, kann sich keiner von ihnen einen schöneren Ort zum Leben vorstellen.
Heimatverbundene Wintersporthelden
Manni Pranger beschreibt das Wipptal als „unentdecktes Juwel abseits der Autobahn“. Nach seiner Rennkarriere verbringt er nach wie vor im Winter die meiste Zeit auf zwei Brettern. Ob beim Skitraining seiner beiden Kinder auf der Bergeralm, beim gemütlichen Langlaufen im Gschnitztal oder bei einer Skitour durch die unberührte Winterlandschaft der Brennerberge. Auch der Südtiroler Patrick Staudacher arbeitet nach seiner aktiven Zeit als Skitrainer. Daneben bewirtschaftet er außerdem mit seiner Familie die Allriss-Alm, ein beliebtes Rodelziel im hinteren Pflerschtal. Für die zweifache Mutter Karin Oberhofer spielt der Biathlonsport nach wie vor eine große Rolle. Beinahe täglich dreht sie ihre Langlaufrunden auf der Loipe im Ridnauntal. Naturbahnrodler Florian Glatzl hat neben dem trainingsintensiven Rodelsport eine zweite große Leidenschaft: hochalpine Touren. Für Bergwelten unternimmt er mit seinem Vater eine Winterbesteigung des 3476 Meter hohen Olperers – alpines Wahrzeichen des Wipptales.
Die Inspiration der Alpen
Nicht nur heimische Sportler, auch Wipptaler Künstler schöpfen Kraft und Inspiration in den winterlichen Brennerbergen. Der Metallbildhauer Anton Amort findet die Motive für seine im Licht strahlenden Schleifbilder beim Skibergsteigen. Sein Sohn Christoph tut es ihm gleich, arbeitet jedoch mit den modernen Techniken der digitalen Fotografie. Die Astrofotografen Norbert Span und Bernd Willinger dagegen brechen zur Motivsuche auf, wenn alle anderen schon schlafen. Die Gipfel ihrer Heimat porträtieren sie in eiskalten Winternächten einzig im Licht der Sterne. Die Dramaturgie steigern kann jetzt nur noch Helga Hager. Im Valsertal vollbringt die Sennerin nämlich beim „Heuziehen“ eine der gefährlichsten Arbeiten, die es in den Bergen gibt. Auf sogenannten „Ferggln“ bringt sie mit der Hilfe von erfahrenen Schlittenziehern die Heuernte von der Alm bis ins Tal.
Umgesetzt wurde diese Dokumentation in Kooperation mit dem Tourismusverband Wipptal, der Tourismusgenossenschaft Sterzing, der Ratschings Tourismus Genossenschaft und dem Tourismusverein Gossensass als grenzüberschreitendes Projekt gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020.