Schätze der Silberregion zwischen Bergwerk und Ahornboden

Aktualisiert am 26.05.2023

Unten am Inn liegen die spätmittelalterliche Silber-Bergbaustadt Schwaz und eine Handvoll uriger Bauerndörfer. Darüber erstrecken sich die Tuxer Voralpen mit ihren sanften Höhen und der Naturpark Karwendel mit seinen Kraftplätzen. Natur und Kultur gehören zu jedem Sommererlebnis in der Silberregion Karwendel.

Blick auf die schöne Silberstadt Schwaz © TVB Silberregion Karwendel

An der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit war Schwaz eine der reichsten Bergbaumetropolen Europas und mit rund 20.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt innerhalb der heutigen Grenzen Österreichs. Mindestens ein Drittel der Bevölkerung war im Bergbau beschäftigt.

Maximilian und die Fugger

Kaiser Maximilian I., der „letzte Ritter“ stammte vom verarmten Hof seines kaiser­lichen Vaters Friedrich III. in Wiener Neustadt ab. Seinen Aufstieg finanzierte die reiche Kaufmannsfamilie Fugger. Im Gegenzug erhielten die Augsburger Schürfrechte in den Schwazer Bergwerken. Sie residierten im heutigen Schwazer Rathaus mit seiner prächtigen Fassadenmalerei und im Kreuzwegerhaus neben dem Franziskanerkloster. Der Bergbau brachte auch den Arzt, Alchemisten und Astrologen Paracelsus 1515 nach Schwaz, der im benachbarten Orglerhaus die Berufskrankheiten der Bergleute erforschte. Im Silberbergwerk, das man auch heute noch besuchen kann, wurde zwischen 1506 und 1545 jeweils rund die Hälfte des Silbers und des Kupfers im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gewonnen. In der gut erhaltenen Altstadt mit ihren prächtigen Bürgerhäusern sind viele Zeugen aus dieser Zeit zu entdecken. Ringsum gibt es mit der Burg Freundsberg, dem Schloss Tratzberg oder den Ruinen Rottenburg und Rettenberg noch weitere Relikte aus dem „silbernen“ Mittelalter. Mit der SILBERCARD, die schon ab einer Übernachtung gültig ist, sind über 30 Attraktionen rund um die Silberregion Karwendel und in der Bergbaustadt Schwaz gratis oder vergünstigt zugänglich.

Das Fuggerhaus der reichen Kaufmannsfamilie Fugger © TVB Silberregion Karwendel

Viele Kraftplätze und 100 Almen

Zwischen dem Inntal und dem schroffen Kalkmassiv des Karwendels leben rund 2.000 Tierarten, darunter Gämse, Steinböcke und eine der bedeutendsten Steinadler-Populationen der Alpen. Rund um Stans bei Jenbach befinden sich die drei sehenswertesten Kraftplätze der Region: die Wolfsklamm, das Kloster St. Georgenberg und das Stallental. Der Naturpark Karwendel ist mit seinen Urwäldern und Wildflüssen das größte Schutzgebiet Tirols. 100 idyllische Almen und viele Kraftplätze locken hinauf in die Bergwelt der Zweitausender. Ein ganz besonderes Erlebnis ist der Große Ahornboden auf rund 1.300 Metern. Die Hochebene im Karwendel ist ein Naturdenkmal mit über 2.000 Bergahornbäumen und der Eng, dem ältesten Almdorf Europas mit eigener Almkäserei. Seit Jahrhunderten verbringen dort bis zu 600 Kühe ihre Sommerweidezeit.

Hunderte Kilometer für Wanderer und Biker

In der Silberregion Karwendel liegen Wanderfans 400 km markierte Wege zu Füßen. Viele davon führen auch in die Berge auf der gegenüberliegenden Seite des Inntals in die Tuxer Alpen. Im Inntal wurde im Mai der Tiroler Silberpfad eröffnet, ein neuer Weitwanderweg mit fünf Tagesetappen zu je 13 bis 20 Kilometern Länge. Sie führen in mittleren Höhenlagen durch alle zwölf Gemeinden der Silberregion Karwendel. Gute Aussichten haben auch die Radler: Sie kommen auf 250 km Rad- und Bikewegen in allen Höhenlagen in die Gänge.

Anreise Silberregion Karwendel

Pkw: Autobahn A12 (Inntalautobahn) Ausfahrten Wiesing, Schwaz oder Vomp.

Bahn: Zielbahnhöfe Stans, Jenbach und Schwaz.

Flug: Flughafen Innsbruck (ca. 35 km).

Bilder zum Download