St. Leonhard feiert das „Blochziachn“
Aktualisiert am 30.01.2024
St. Leonhard, 28. Jänner 2024 – Am Sonntag wurde in St. Leonhard im Pitztal das traditionelle „Blochziachn“ gefeiert. Dieser einzigartige Brauch findet alle vier Jahre statt.
Mit großer Begeisterung wurde am Sonntag in St. Leonhard der 30 Meter lange und über zwei Tonnen schwere Fichte durch den Ort gezogen. Einige Fasnachtler waren im Einsatz, um den Fichtenbloch durch das Dorf zu bewegen. Angeführt von den Rollern und Schellern, folgten ihnen „Mias- und Tatschenmandln“, die Bären mit ihren Bärentreibern, der „Schwoaftuifl“, der „Fuhrmann“ und viele weitere Masken. Jung und Alt, von Erstklässlern bis hin zu über 70-Jährigen, nahmen an diesem spektakulären Ereignis teil, erklärte Alfred Rauch, Obmann des Fasnachtsvereins.
Eine der zentralen Figuren des „Blochziachn“ ist der wilde Mann, eine mythologische Gestalt der Pitztaler Fasnacht. Er verkörpert die wilde und ungezügelte Natur des Menschen. Sein Gewand, handgefertigt und etwa 25 Kilogramm schwer, ist beeindruckend. Es ist die Aufgabe des Treibers, den wilden Mann einzufangen, der mit seinen übermenschlichen Kräften hilft, den Bloch unversehrt ans Ziel zu bringen.
Das nächste „Blochziachn“ findet erst im Jahr 2028 statt, und daher war die diesjährige Feier besonders bedeutsam für die Einwohner von St. Leonhard. Der Brauch hat sich zu einem wichtigen kulturellen Ereignis entwickelt, das die Verbundenheit der Gemeinschaft und die Werte der Tradition und des Zusammenhalts widerspiegelt.