Tirols Tourismus beschließt Sommer mit positiver Bilanz
Aktualisiert am 21.11.2023
Mit 31. Oktober ist die diesjährige Sommersaison zu Ende gegangen. Bei Ankünften, Nächtigungen und Wertschöpfung verzeichnet Tirols Tourismus trotz herausfordernder Rahmenbedingungen ein Plus gegenüber dem Vorjahr. Das ebenfalls abgeschlossene Tourismusjahr bilanziert auch positiv.
Innsbruck, 21. November 2023 – Tirol ist als Urlaubsland weiterhin gefragt. Das zeigt ein Blick auf die Zahlen der abgelaufenen Sommersaison: 6,3 Millionen Gästeankünfte im Zeitraum Mai bis Oktober 2023 bedeuten ein Plus von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Übernachtungen haben um 1,5 Prozent auf 22,8 Millionen zugenommen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist leicht zurückgegangen und beträgt 3,6 Tage (minus 0,1 Tag).
„Das Wachstum bei Ankünften und Nächtigungen ist erfreulich, zumal die Rahmenbedingungen insbesondere aufgrund der massiven Teuerung alles andere als einfach waren“, kommentiert Tirols Tourismuslandesrat Mario Gerber die touristische Sommerbilanz. „Viel wichtiger als das quantitative Ergebnis ist uns allerdings die wirtschaftliche Entwicklung. Die Wertschöpfung beträgt nach einer Berechnung des MCI Tourismus 2,4 Milliarden Euro, was einem inflationsbereinigten Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 1,9 Prozent entspricht“, so Gerber. Gleichzeitig berge der Sommer noch Potenzial. Das zeige der Vergleich der durchschnittlichen Tagesausgaben von Tirols Urlaubsgästen. Während diese im Winter pro Tag im Schnitt 212 Euro ausgeben, sind es bei den Sommergästen 154 Euro. Um dieses Potenzial zu heben, gelte es, sich weiterhin konsequent in Richtung Qualität zu entwickeln.
Langfristig weniger Betten und mehr Auslastung
Das Nächtigungsergebnis des diesjährigen Sommers ist das beste seit 1992, als Tirols Tourismus 23,4 Millionen Übernachtungen verzeichnete. „Und das trotz eines deutlichen Rückgangs bei den Betten“, wie Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler betont. „Die Bettenzahl ist in den vergangenen 30 Jahren von 371.000 auf 328.000 gesunken. Das bedeutet ein Wachstum bei der Auslastung.“
Ein stabiles Ergebnis lieferte der mit Abstand wichtigste Quellmarkt Deutschland. 13,2 Millionen Nächtigungen bedeuten ein minimales Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Sommer 2022. Die weiteren wichtigen Herkunftsmärkte entwickelten sich unterschiedlich. Österreicherinnen und Österreicher nächtigten in diesem Sommer 2,3 Millionen Mal in Tirol. Das entspricht einem kleinen Minus von 0,9 Prozent. Übernachtungen niederländischer Gäste legten hingegen leicht um 1,0 Prozent auf 1,7 Millionen zu. Die Übernachtungen Schweizer Gäste blieben mit 1,3 Millionen und einem kleinen Plus von 0,1 Prozent annähernd konstant. Damit stammen rund 81 Prozent der Übernachtungen im Sommer aus den vier wichtigsten Märkten Deutschland, Österreich, Niederlande und der Schweiz. Für Seiler wird sich in der näheren Zukunft daran auch nichts ändern: „Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt weiterhin auf dem Nahraum.“
Tourismusjahr: Vorteil Sommer bei Gästen, Vorteil Winter bei Nächtigungen
Mit der Sommersaison ist auch das Tourismusjahr zu Ende gegangen, das von 1. November bis 31. Oktober läuft. Dessen Bilanz weist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr auf, weil die Wintersaison im Tourismusjahr 2021/22 noch von Corona-Auflagen beeinträchtigt war. Die Ankünfte haben demzufolge um 15,4 Prozent auf 12,1 Millionen zugenommen, die Übernachtungen um 11,8 Prozent auf 48,5 Millionen. Daher empfiehlt sich auch eine Gegenüberstellung mit dem Tourismusjahr 2018/19 (vor Corona). Verglichen damit, liegt das Tourismusjahr 2022/23 bei den Ankünften um 2,5 Prozent und bei den Nächtigungen um 2,4 Prozent zurück.
Während der Sommer 2023 gemessen an den Ankünften mit 6,3 Millionen vor dem Winter 2022/23 mit 5,8 Millionen Ankünften liegt, zeigt sich bei den Übernachtungen ein entgegengesetztes Bild: 22,8 Millionen Übernachtungen im Sommer stehen 25,7 Millionen im Winter gegenüber. Entsprechend verhält sich auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Tiroler Gäste: Diese betrug in der vergangenen Wintersaison 4,5 Tage, in der abgelaufenen Sommersaison hingegen 3,6 Tage. Über das Tourismusjahr 2022/23 betrachtet, lag dieser Wert bei 4,0 Tagen und ist damit konstant zum Vorjahr.