TVB Alpbachtal setzt auf Infrastruktur und Onlinemarketing

Aktualisiert am 08.12.2021

Beim Tourismusverband Alpbachtal will man mit einem neuen Mountainbike-Trail auf dem Reitherkogel und mit Fokus auf Online-Marketing neu durchstarten.

Gut acht Kilometer Fahrspaß soll der geplante Mountainbike-Trailpark vom Reitherkogel künftig bieten.
Es ist ein Gemeinschaftsprojekt mit den Alpbacher Bergbahnen und soll im Herbst eröffnet werden. Foto: Grießenböck

Kundl – Viel Sitzfleisch mussten die 77 anwesenden Mitglieder des Tourismusverbandes Alpbachtal bei der Vollversammlung am Dienstagabend nicht mitbringen. Nach gut eineinhalb Stunden war man mit den Beschlüssen samt anschließender Diskussion durch. Es ist Ruhe eingekehrt in den Verband, der noch vor wenigen Monaten den kompletten Vorstand ausgetauscht hat. Man sei jetzt angekommen, und könne endlich zusammenarbeiten, zeigte sich der Obmann Frank Kostner zufrieden. Die Pandemie stelle die Touristiker vor genügend Herausforderungen, da brauche es keine zusätzlichen Hürden im Verband.

Auch im Alpbachtal zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie deutlich. Die letzte Wintersaison 2021 war ein Komplettausfall von 95 Prozent. Die Sommersaison 2021 brachte Optimismus und entwickelte sich nach dem Start mit 19. Mai sehr positiv. Die Ankünfte stiegen zum Vorjahr um 33 Prozent. Bei den Nächtigungen lag man bei einem Plus von 25 Prozent. „Wenn wir aber die Zahlen mit dem Stand vor Corona, also 2019 vergleichen, dann rutschen wir natürlich ins Minus“, erklärte Markus Kofler, der Geschäftsführer des TVBs. Die Sommer-Nächtigungen liegen im Vergleich zu 2019 beim Minus 11 Prozent, die Ankünfte bei Minus 8 Prozent.

Die Pandemie diente aber auch als Brandbeschleuniger für digitales Marketing. Die online Performance wurde im Alpbachtal stark ausgebaut. Mit guten Geschichten, authentischen Bildern und Tipps aus dem Alpbachtal werden die gängigsten Social Media Kanäle wie Instagram, Facebook, Youtube, TikTok und nun auch Pinterest bespielt. „Der Verkauf über Facebook funktioniert ausgesprochen gut“, so Kofler. Instagram sei das Schaufenster der Region, das Appetit auf Urlaub macht. Den Neuzugang stellt Pinterest dar. Der Kanal wurde vor Kurzem aufgeschaltet und wächst mit 24.000 Follower am rasantesten. Acht Prozent mehr Newsletter-Anmeldungen zeigen zudem, dass die Printwerbung langsam ausgedient hat.


Durch die Einsparungsmaßnahmen in der Zeit der Krise und der Lockdowns könne man nun an aufgeschobenen Projekten weiterarbeiten. Vorgestellt wurde dazu mit dem „Mountainbike Trailpark Alpbachtal“ ein Infrastruktur-Projekt, das sich derzeit in der Pipeline befindet. Vom Reitherkogel bis zur Talstation soll der neue Magnat für Mountainbiker entstehen. Eine blaue Piste sei bereits genehmigt. Weitere Trails sind in Planung. „Aber wir sind noch mitten in der Prüfung. In Zeiten der Pandemie mahlen die Mühlen etwas langsamer, was Gutachten und Genehmigungen angeht“, vertröstet Kofler. Bis jetzt wurden rund 10.000 Euro für das Projekt ausgegeben. Über das Gesamtbudget möchte man erst dann sprechen, wenn alle Planungsarbeiten tatsächlich abgeschlossen sind. Das Projekt wird gemeinsam mit den Alpbacher Bergbahnen umgesetzt. Wenn alles nach Plan läuft, können bereits im Herbst 2022 die ersten Mountainbiker den Trail erkunden. Das sei laut Kofler aber eine sportliche Einschätzung.   

Neuerungen soll es auch vertraglicher Natur geben. Laut Aufsichtsrat Christoph Neuhauser werde man in naher Zukunft die Inhalte des Fusionsvertrages neu evaluieren. „90 Prozent des Vertrages sind umgesetzt. Es steht aber vieles im Vertrag, was heute nicht mehr zeitgemäß ist“, so Neuhauser. Etwa der Passus mit den Ortsausschüssen samt der Finanzierungen müsse neu deklariert werden. Man werde eine breite Diskussion darüber führen, welche Rolle die Ortsausschüsse in Zukunft einnehmen wollen.

Auf eine Wortmeldung, ob die Gelder der Bevölkerung, die in den Kramsacher Lift geflossen sind, noch ausbezahlt werden, antwortete Obmann Kostner. „Ob die Genossenschaftsbeiträge eine Spende waren, das müssen die Verantwortlichen der Sonnwendjoch Genossenschaft beantworten.“ Diese waren bei der Vollversammlung nicht anwesend.

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