Verborgenes sichtbar machen
Aktualisiert am 02.07.2024
Besser nutzen wollen viele Kleinproduktionsbetriebe die hohe Kundenfrequenz der Lienzer Innenstadt. Gelingen soll dies unter anderem mit der Plattform „Manufakturen Lienz“, die zahlreiche Handwerksbetriebe vor den Vorhang holt. Der gemeinschaftliche Auftritt macht vielfach verborgene Handwerksbetriebe sichtbarer.
Handwerk hat goldenen Boden
Dieser Leitsatz hatte schon im Mittelalter seine Gültigkeit. Auch in Lienz weisen noch heute zahlreiche Straßen- und Gassenbezeichnungen auf die ehemalige Bedeutung handwerklicher Produktionsstätten hin, die hier einst ansässig waren. So zum Beispiel die Färbergasse, die Messinggasse oder die Mühlgasse.
Jahrhundertelang prägten die Handwerker das Stadtbild. Die jeweils passenden Zunftzeichen zeigten an den Außenmauern, was im Inneren produziert wurde und über welche Kenntnisse und Talente die jeweiligen Handwerker verfügten. Viele, die ein Handwerk ausübten, waren gesellschaftlich angesehene Personen.
Diese, für Handwerker oft goldenen Zeiten, transportiert man in Lienz nun in die Gegenwart. Mit dem LEADER-Projekt „Manufakturen und urbane Produktion im Kontext der Innenstadtentwicklung“ möchte die Stadt an diese alte Tradition anknüpfen und die Innenstadt als attraktiven Standort für Manufakturen positionieren. Damit dies gelingen kann, bietet man den heimischen handwerklichen Kleinbetrieben eine gemeinsame Bühne, mit der auch die Zusammenarbeit gestärkt werden kann.
Gemeinsam vor den Vorhang
Ein Vorhaben, das bei der angesprochenen Zielgruppe auf viel Gegenliebe stieß: Gleich 26 interessierte Betriebe meldeten sich auf die öffentliche Einladung, was unter Beweis stellt, wie viele „verborgene“ Manufakturen und Kleinhandwerksbetriebe in der Lienzer Innenstadt noch ihre individuellen Produkte herstellen. Es ist wichtig, den Gästen und Einheimischen zu zeigen, dass Lienz nicht nur wegen der Lage und der Gebäude wunderschön ist, sondern vorrangig wegen der Menschen, die hier leben, arbeiten und sich handwerklich ausdrücken.
In Zukunft werden die teilnehmenden Betriebe ihre Produkte und handwerklichen Talente unter dem Logo und der Plattform „Manufakturen Lienz“ einem breiten Publikum vorstellen. Dieses zeigt eine Hand, welche eine goldene Kugel hält. Handwerker werden ja oft mit Hämmern assoziiert, in Wirklichkeit sind es aber die Hände, mit denen sie arbeiten. Die goldene Kugel symbolisiert auch den goldenen Schnitt.
Mit dem Internetauftritt, und in ihren Standorten, gewähren die Betriebe den Besuchern spannende Einblicke in die lange Tradition, aber auch in die Zukunftsfähigkeit ihres Handwerks in der Sonnenstadt. Dadurch eröffnet sich allen Betrachtern und potenziellen Kunden ein breites Spektrum an Produkten, die allesamt durch exzellente Qualität und Individualität bestechen – vom regional gerösteten Kaffee über maßgeschneiderte Bekleidung bis hin zu handgefertigten Schmuckstücken.
Auf der gemeinschaftlichen Website manufakturen-lienz.com geben die Manufakturbetreiber in Form von Kurzvideos interessante Einblicke in ihre Handwerkskunst. Ein übersichtlicher, hübsch bebilderter Folder dient als Wegweiser, der von Werkstatt zu Werkstatt führt. Plan ist es, noch in diesem Jahr einmal pro Woche eine geführte Tour durch die Manufakturen in der Dolomiten- und Sonnenstadt Lienz anbieten zu können.