Alpenvereinshaus in Obernberg saniert
Aktualisiert am 14.12.2021
Das renovierte und modernisierte Jugend- und Seminarhaus des Alpenvereins in Obernberg besticht durch seinen einfachen Stil, der perfekt in die atemberaubende Kulisse des Obernberger Talschlusses passt. Umgeben von Bergen, Wiesen, sowie Lärchen- und Fichtenwäldern lädt es ein, in einem der unberührtetesten Täler Tirols einen Urlaub abseits der Massen zu verbringen.
Umbau und Modernisierung nach langer Planung
Schon lange beschäftigte sich der Vorstand der AV-Sektion Innsbruck mit der Sanierung des in die Jahre gekommen Jugendhauses in Obernberg. Immer wieder machten Investitionen auf den Hütten eine Verschiebung notwendig, bzw. wurden diese als wichtiger empfunden. Am 25.03.2019 wurde schließlich durch die Hauptversammlung des Alpenvereins Innsbruck ein Beschluss für eine Generalsanierung des Jugendhauses in Obernberg gefasst.
Reduktion des CO² Ausstoßes um 96%
Großes Augenmerk legte man auf die thermische Sanierung der Außenhülle, auf die Anbringung einer Photovoltaikanlage, die Umstellung der Heizung („Raus aus Öl!“) sowie auf die komplette Erneuerung der Fenster. Auch die Inklusion wurde bei diesem Umbau berücksichtigt.
Architektenteam rt-Arichtekten gewann Ausschreibung
Im Jänner 2019 wurde ein einstufiger Realisierungswettbewerb zur Erlangung von baukünstlerischen Vorentwurfskonzepten ausgeschrieben. Dazu wurden drei Architekturbüros eingeladen. Am 24. Mai 2019 fand die Präsentation der eingelangten Vorschläge vor einer Jury aus Fachleuten des AV-Hüttenreferates und Vorstandsmitgliedern statt. Dabei siegte das Projekt des Architektenteams „rt-Architekten“ aus Innsbruck.
Statement des Architektenteams: „Ein kompakter Baukörper soll dem Alpenverein und seiner Ausrichtung möglichst entsprechen.“
Die Entscheidungsmeinung der Jury: „Der Entwurf passt mit seiner bestechenden Einfachheit und seinem Hüttencharakter zum Alpenverein. Die Umgestaltung und Erschließung des EG mit den Blickbezügen sind gut gelöst und selbsterklärend.“
Am 9.Dezember erfolgte die Bauverhandlung, die geringfügige Abänderungen in der Dämmstärke zu einem Nachbarn notwendig machte.
Die ersten Vergaben an die Professionisten erfolgten in Form von Vergabegesprächen, bei denen mehrere kostenmäßig nahe beieinanderliegende Angebote vorlagen. Bedingt durch den Bauboom, der 2021 herrschte, konnten die von Fachleuten geschätzten Preise nur bedingt eingehalten werden. Trotz der Coronakrise konnte mit dem Bau schon 14 Tage früher als geplant begonnen werden. Am 22.3.2021 wurde mit dem Abbruch diverser Mauern im Innenbereich begonnen.
Die Eckpunkte des Umbaus:
- Umstellung der Heizung von Öl auf Pellets
- Anbringung einer Photovoltaikanlage, welche in Zukunft ca. 60% des Energiebedarfs decken wird.
- Einspeisung der gewonnenen Energie in das Stromnetz
- Umstellung der Beleuchtung auf LED
- Thermische Sanierung der Außenhülle bis zu den Fundamenten
- Anbringung einer Drainageleitung, um anfallendes Niederschlagswasser vom Haus schadlos abzuleiten.
- Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
- Errichtung eines barrierefreien Zimmers im Erdgeschoß samt angeschlossenem Duschraum
- Errichtung einer kleinen Pächterwohnung im 2.OG
- Errichtung eines Spieleraumes im KG
- Umbau des Speiseraums in kleinere Einheiten
Das Ergebnis des Umbaus
Durch die baulichen Maßnahmen wurde das Jugend- und Seminarhaus an den heutigen technischen Stand herangeführt. Zwei Seminarräume und ein Boulder- sowie Spieleraum ermöglichen verschiedene Betätigungsfelder und Gruppenteilungen. Der Verleih von Schneeschuhen erweitert das Angebot für den Winter. Durch die Sanierungsmaßnahmen ergeben sich folgende umweltrelevante Einsparungen:
CO²- Reduktion um 96 %
Heizwärmebedarf – Reduktion um 86 %
Klaus Oberhuber, Erster Vorstand des Alpenvereins Innsbruck, freut sich über das Ergebnis und meint: „Trotz dieses massiven Umbaus ist das Jugendhaus noch ein solches geblieben und ein Aushängeschild des Alpenvereins Innsbruck.“
Er bedankt sich bei allen Vorstandsmitgliedern, die diese Entscheidung für die Sanierung mitgetragen haben. Ein großes Lob gebührt dem Finanzreferenten Peter Ohnmacht sowie allen beteiligten Firmen für die gute Zusammenarbeit bei diesem schwierigen und von laufenden Änderungen betroffenem Umbau.